Über die beiden Goldpokale, die in Monaco in der FIA-F3 zu vergeben waren freuten sich zwar der Norweger Martinius Stenshorne und der Bulgate Nikola Tsolov, auch der in Monte Carlo lebende Austro-Brite Charlie Wurz konnte am Samstag mit Platz 6 zufrieden nach hause gegen. Sonntag gab es wegen eines defekten Reifens keine Punkte.
Qualifikation:
Die 30 Formel-3-Fahrer hatten nicht viel Zeit, um die tückische Strecke im französischen Fürstentum kennenzulernen. Der schnellste im freien Donnerstagstraining, der Bulgare Nikola Tsolov (Campos), absolvierte nur 22 gemessene Runden, ebenso wie der Deutsche Tim Tramnitz (MP) und der „einheimische“ Charlie Wurz (Prema) die ihm in der Zeitenliste folgten.
In Anbetracht der Charakteristik der Strecke hat der Veranstalter das umfangreiche Teilnehmerfeld für die Qualifikation am Freitag in zwei Gruppen aufgeteilt. In der ersten Gruppe bestätigte Red Bull-Junior Tsolov seine Leistung von Donnerstag und war schnellster vor Mari Boya (Campos), Noel Leon (Prema) und dem recht gut aufgelegten Wurz. Der Schnellste der zweiten Gruppe, Rodin-Fahrer Roman Bilinski, war um 0,5 Sekunden langsamer, sodass er und sein Teamkollege Callum Voisin, Tim Tramnitz und der bisher dominierende Rafael Camara beim Start am Sonntag die gerade Reihe auf dem Grid bilden durften.
Der zweite Österreicher im Feld, Joshua Dufek hat sich mit Startplatz 16 nicht die beste Ausgangsposition für ein erfolgreiches Wochenende verschafft…
Samstags-Sprint:
Beim Samstagssprint über 23 Runden durfte der Franzose Alessandro Giusti (MP) von der Pole-Position aus starten, gefolgt vom Norweger Martinius Stenshorne (Hitech). Der Start in Monaco ist wichtiger als anderswo und der Polemann hat diese entscheidende Phase verschlafen. Die beste Reaktion zeigte Stenshorne, der sich nach der kritischen ersten Kurve bei St. Devote an die Spitze setzte, vor Tuukka Taponen (ART), Laurens van Hoepen (ART), Giusti, Tim Tramitz (MP) und Charlie Wurz (Trident).
Für Stenshorne war damit sein „Tagwerk“ fast vollendet, da bereits nach weniger als einer Minute scharfer Fahrt neutralisiert wurde: Leon, Lacorte, Ramos und Hedley kollidierten in der Portier-Kurve und blockierten die Strecke. Unendliche 8 Runden (also mehr als ein Drittel des Rennens!) kurvte der Rest des Feldes ungeduldig hinter dem Safety Car her. Was für eine miese Show für die Fans, Investoren und Teilnehmer…
Der erfahrene Stenshorne meisterte den Re-Start in der 9. Runde mit Bravour und auch niemand hinter ihm versuchte, zu überholen. Joshua Dufek lag im Mittelfeld hinter Brad Benavides (AIX) auf Rang 14.
Vorne konnte Stenshorne Taponen leicht weg fahren, während der überraschend langsame finnische Ferrari-Junior die Fahrer hinter sich bremste. Erst gegen Ende des Rennens kamen Taponen, van Hoepen, Giusti, Tramnitz, Wurz und Camara dem Leader etwas näher. Der Norweger an der Spitze erhöhte jedoch nach Bedarf seinen Vorsprung und feierte nach fehlerfreien Fahrt den Sieg. Dahinter blieb die Reihenfolge unverändert. Charlie Wurz konnte den gefährlich lauernden Tabellenleader Camara hinter sich halten und wurde guter sechster. Dufek kollidierte einmal mit dem Dänen Stromsted, kam aber als 14. ins Ziel.
Sonntags-Rennen:
In Monaco von der Pole-Position im Formel-3-Rennen nicht zu gewinnen, ist fast so, als würde man einen Elfmeter im Fußball vergeben. Der Schütze war am Sonntagmorgen der Bulgare Nikola Tsolov. Roman Bilinski, Mary Boya, Callum Voisin, Noel Leon, Tim Tramnitz und Charlie Wurz hinter ihm warteten nur darauf, dass er wie Uli Hoeness 1976 in Belgrad übers Tor schießt. Und nicht nur der Deutsche Tramnitz erklärte vor dem Rennen, dass er einen eventuellen „Rebound“ aggressiv verwandeln würde…
Tsolov, der in der vergangenen Saison bei Renault in Ungnade fiel und erstaunlicherweise sofort Zuflucht bei Red Bull fand, schoss aber perfekt in Richtung St. Dévote. Das „fachkundige“ monagesische Publikum schlief wohl noch (die Tribünen waren leer), als die Konkurrenz hinter ihm in der Reihenfolge Bilinski, Boya, Voisin, Tramnitz, Leon und Wurz die erste Runde beendete.
Nach Hälfte der 27 Runden des Rennens hat sich die Top-10-Reihenfolge nicht geändert. Tsolov hielt einen 1s-Vorsprung auf Bilinski und die anderen folgten mit ähnlichen Abständen. Joshua Dufek hielt Platz 16, wobei er problemlos das Tempo von Camara und Ugochukwa direkt vor ihm halten konnte.
Im weiteren Verlauf des Rennens hat Tsolov den Anglo-Polen Bilinski klar distanziert, jedoch wurde sein sportlich herausgefahrener Vorsprung durch Leons Unfall vor dem Tunnel zunichtegemacht: Der Safety-Car kam zum Einsatz. Es waren wahrscheinlich Trümmer auf der Strecke, die Wurz‘ Reifen gerade jetzt aufgeschlitzt und ihn somit des 6. Platzes beraubt haben.
In den letzten 4 scharfen Runden konnte Tsolovs Sieg niemand gefährden. Der Bilinski im Wagen des Rodin-Teams hielt den zweiten Platz vor Mari Boya und Callum Voisin. Joshua Dufek kam zeitweise auf den bepunkteten 10. Rang vor, am Ende reichte es für ihn nur für einen undankbaren Platz 12.
Die Meisterschaft geht nächsten Sonntag in Barcelona weiter.
Ergebnis Rennen:
1. Nikola Tsolov, Campos
2. Roman Bilinski, Rodin
3. Mari Boya, Campos
4. Callum Voisin, Rodin
5. Tim Tramnitz, MP
6. Laurent van Hoepen, ART
7. Tuukka Taponen, ART
8. Martinius Stenshorne, Hitech
9. Louis Sharp, Rodin
10. Alessandro Giusti, MP
Text und Foto: Roman Klemm
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