Rund 50.000 Tifosi kamen in den Park in Imola, um Ferrari und ihren Halbgott Valentino Rossi gewinnen zu sehen. Der Sonntag hat sie nur teilweise belohnt. Pier Guidi, Calado und Giovinazzi siegten „wie bestellt“ für die Scuderia aus Maranello, nur „Dottore“ Rossi konnte seine hervorragend begonnene Partie zu Ende bringen. Wovon der Österreicher Richard Lietz profitierte.
Qualifikation:
Wie schon zum Saisonstart in Katar war das Teilnehmerfeld in der Emilia Romagna hinsichtlich der Qualität der Fahrzeuge absolut sensationell. Die großen Hersteller Ferrari, Porsche, BMW, Peugeot, Alpine, Cadillac, Aston Martin und Toyota waren mit 18 Sportprototypen in der Klasse „Hypercar“ am Start, in der Unterklasse GT3 präsentierten Ferrari, BMW, Ford, Lexus, McLaren und Chevrolet weitere 16 Autos, allesamt unterstützt von ihren Werken.
Die Trainings und die Qualifikation wurden von den Fahrzeugen der Scuderia Ferrari klar beherrscht. Für die entscheidende Session der zehn schnellsten Fahrer um die Pole Position qualifizierten sich jeweils zwei Autos von Ferrari, Toyota und Alpina sowie jeweils eines von Porsche, Peugeot, BMW und Cadillac. Am Ende zauberte der ehemalige F1-Fahrer Antonio Giovonazzi eine Zeit auf die Strecke, die die Konkurrenz demoralisiert haben muss: Er war 0,758 Sekunden schneller als das AF Corse-Schwesterauto von Robert Kubica und eine ganze Sekunde vor dem schnellsten der echten Rivalen, Vanthoors BMW des WRT-Teams. In der GT3-Klasse qualifizierte die Motorradlegende Valentino Rossi seinen WRT-BMW zum ersten Mal für die Pole Position. Volle Tribünen am Sonntag waren den Veranstaltern sicher.
Die Anfangsphase des 6-Stunden-Rennens bestätigte die Überlegenheit der Ferrari-Autos. Die Crew Pier-Guidi/Calado/Govoinazzi führte vor dem „gelben Exemplar“ von Kubica/Hanson/Ye und dem BMW mit Rast, Frijns und van der Linde im Cockpit. Zwei Toyota, Peugeot und Alpine folgten mit relativ geringem Abstand (dank zahlreicher Neutralisierungen).
Es war jedoch vor allem die Weise, wie die Strategien der einzelnen Teams mit den Neutralisierungen „übereinstimmten“, die den entscheidenden Einfluss auf den Ausgang hatte. Das Rennen hatte im Wesentlichen nur eine Konstante: den führenden Ferrari Nummer 51.
Die Konkurrenz hatte Probleme aller Art. Kubicas Ferrari musste immer dann an die Box, wenn es aus Neutralisierungssicht nachteilig war, Fuoco (Ferrari) und Buemi (Toyota) brachten sich durch ein zu hartes Duell um ein gutes Ergebnis, die Porsche-Autos wurden schlicht durch das Reglement (zu viel Gewicht) behindert.
Und so profitierten am Ende Rast/van der Linde/Frijns (BMW) und Gounon/Makowietzki/Schumacher (Alpine) von ihrer zuverlässigen Fahrweise und ihrem strategischen Glück und durften gemeinsam mit den strahlenden Siegern Antonio Giovionazzi, James Calado und Alessandro Pier Guidi aufs Podium.
Und „Vale“ Rossi? Für den Helden der Massen sah zunächst alles gut aus. Seine Kollegen van der Linde und Al Harthy hielten das Auto auf dem ersten Platz, doch „Dottore himself“ machte im letzten Stint alles kaputt. Bei einem Duell mit dem Ferrari von Simon Mann verlor er in Rivazza 2 die Geduld und drängte seinen Gegner von der Strecke, was ihm eine Strafe einbrachte. Der lachende dritte der GT3-Klasse war somit der Porsche des Teams Manthey, den sich der erfahrene Richard Lietzt aus Österreich mit dem Amerikaner Ryan Hardwick und Italiener Riccardo Pera teilte.
Ergebnis WEC, 6h von Imola 2025:
1. Pier Guidi/Calado/Giovinazzi, Ferrari
2. Rast/Frijns/van der Linde, BMW
3. Gounon/Makowietzki/Schumacher, Alpine
4. Kubica/Ye/Hanson, Ferrari
5. Buemi/Hartley/Hirakawa, Toyota
6. Vanthoor/Marciello/Mahnussen, BMW
7. Conway/Kobajaši/de Vries, Toyota
8. Estre/Vanthoor/Estre, Porsche
9. Di Resta/Vergne/Jensen, Peugeot
10. Lynn/Nato/Stevens, Cadillac
Text und Foto: Roman Klemm
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