Der Volkswagen Konzern ist trotz des anhaltend schwierigen Marktumfelds gut in das Geschäftsjahr 2014 gestartet. Der Umsatz stieg in den ersten drei Monaten dieses Jahres trotz belastender Währungseffekte um 2,7 Prozent auf 47,8 (46,6) Milliarden EUR. Das Operative Ergebnis wuchs um 21,8 Prozent auf 2,9 (2,3) Milliarden EUR. Im Operativen Ergebnis sowie im Umsatz des Konzerns ist das Geschäft der chinesischen Joint Ventures nicht enthalten. Es wird At-Equity im Finanzergebnis bilanziert und fließt deshalb nicht ins Operative Konzernergebnis ein. Im ersten Quartal 2014 belief sich das anteilige Operative Ergebnis der chinesischen Joint Ventures auf 1,24 (1,16) Milliarden EUR.
Vor Steuern erzielte der Volkswagen Konzern ein Ergebnis von 3,4 (2,7) Milliarden EUR. Die Vorsteuerrendite stieg von 5,8 auf 7,0 Prozent. Nach Steuern lag das Ergebnis bei 2,5 (1,9) Milliarden EUR. „Der Volkswagen Konzern hat sich in den vergangenen Jahren eine starke Stellung erarbeitet. Unser guter Start in das laufende Geschäftsjahr ist dafür ein erneuter Beleg. Im Rahmen der konsequenten Weiterverfolgung der Strategie 2018 gilt es nun, unsere Position kontinuierlich weiter zu verbessern und den Erfolgskurs fortzusetzen“, sagte Prof. Dr. Martin Winterkorn, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Aktiengesellschaft, am Dienstag in Wolfsburg.
Die weltweite Pkw-Nachfrage stieg im ersten Quartal 2014 zwar weiter, allerdings entwickelten sich die Märkte regional uneinheitlich: Während die Zahl der Neuzulassungen in den Regionen Asien-Pazifik, Westeuropa und Nordamerika sowie in Zentraleuropa im Vergleich zum Vorjahr zunahm, wurden in Südamerika und Osteuropa geringere Marktvolumina registriert. Die schwachen Währungen wesentlicher Schwellenländer wirkten preistreibend und damit dämpfend auf die Nachfrage. „Vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen muss unser Blick mehr denn je auf drei wesentliche Handlungsfelder gerichtet sein: erstens auf eine konsequente Kosten- und Investitionsdisziplin, zweitens auf die Fokussierung auf unsere Renditeziele und drittens auf eine gesteigerte Profitabilität in allen Regionen“, sagte Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch.
Netto-Liquidität im Konzernbereich Automobile weiter auf hohem Niveau
Die Netto-Liquidität im Konzernbereich Automobile belief sich Ende März auf 17,7 (Ende Dezember 2013: 16,9) Milliarden EUR. Die Kapitalerhöhung im Finanzdienstleistungsbereich wirkte liquiditätsmindernd, die erfolgreiche Platzierung einer Hybridanleihe stärkte dagegen die Kapitalausstattung im Automobilbereich. Die Sachinvestitionen im Konzernbereich Automobile blieben mit 1,6 (1,7) Milliarden EUR nahezu unverändert. Damit bewahrte der Volkswagen Konzern seine Investitionsdisziplin mit einer Sachinvestitionsquote im Automobilbereich von 3,9 (4,1) Prozent. Die Investitionen flossen vor allem in Fertigungsstandorte und in Modelle, die in diesem und im kommenden Jahr in den Markt eingeführt werden sowie in die ökologische Ausrichtung der Modellpalette.
Marken und Geschäftsfelder
Die Marke Volkswagen Pkw erzielte im ersten Quartal 2014 ein Operatives Ergebnis in Höhe von 440 (590) Millionen EUR. Zu berücksichtigen ist, dass in dieser Zahl das Geschäft der chinesischen Joint Ventures nicht enthalten ist. Das geringere Absatzvolumen, die negative Wechselkursentwicklung insbesondere in Südamerika und Russland sowie höhere Vorleistungen für neue Technologien belasteten das Operative Ergebnis, während sich Materialkosteneinsparungen und Mixverbesserungen positiv auswirkten.
Mit 1,3 (1,3) Milliarden EUR lag das Operative Ergebnis von AUDI auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. Beeinflusst wurde das Operative Ergebnis durch hohe Vorleistungen für neue Produkte und Technologien sowie für den Ausbau des internationalen Produktionsnetzwerks.
Im ersten Quartal 2014 lag das Operative Ergebnis von ŠKODA mit 185 (112) Millionen EUR volumen- und mixbedingt um 65,2 Prozent über dem Vorjahr.
Das Operative Ergebnis von SEAT verbesserte sich um zehn Millionen auf -36 (-46) Millionen EUR.
Im ersten Quartal kletterte das Operative Ergebnis von BENTLEY gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 65,7 Prozent auf 45 (27) Millionen EUR.
Porsche verzeichnete in den ersten drei Monaten ein Operatives Ergebnis von 698 (573) Millionen EUR.
Das Operative Ergebnis von Volkswagen Nutzfahrzeuge war mit 136 (60) Millionen EUR mehr als doppelt so hoch wie im ersten Quartal 2013.
Scania verbuchte ein Operatives Ergebnis von 254 (227) Millionen EUR. MAN erzielte ein Operatives Ergebnis von 68 (-102) Millionen EUR.
Die Volkswagen Finanzdienstleistungen erwirtschafteten mit 353 Millionen EUR im ersten Quartal 2014 ein Operatives Ergebnis auf dem Vorjahresniveau. Weltweit schloss der Bereich 1,1 Millionen neue Finanzierungs-, Leasing- und Service-/Versicherungsverträge ab (plus 17 Prozent).
Winterkorn: „Unser Anspruch ist, jedem Kunden Mobilität und Innovationen nach seinen Bedürfnissen anzubieten.“
Der Volkswagen Konzern ist für eine heterogene Entwicklung der Automobilmärkte gut gerüstet. Zu den Stärken des Konzerns zählen das einzigartige Markenportfolio, die von Motorrädern über Kleinwagen bis hin zu schweren Lkw und Bussen nahezu alle Segmente bedienende Modellpalette, die stetig steigende Präsenz auf allen wichtigen Märkten der Welt und das vielfältige Finanzdienstleistungsangebot. „Wir verfügen über ein in der Branche einmaliges umfangreiches Angebot an umweltfreundlichen, technologisch führenden und qualitativ hochwertigen Fahrzeugen für jeden Markt und jede Kundengruppe“, sagte Winterkorn. Der Volkswagen Konzern wird im Jahr 2014 seine Produktoffensive über alle Marken hinweg fortsetzen, die Angebotspalette modernisieren und um attraktive neue Modelle erweitern. „Unser Anspruch ist, jedem Kunden Mobilität und Innovationen nach seinen Bedürfnissen anzubieten und so unsere Wettbewerbsposition nachhaltig zu stärken“, so Winterkorn weiter.
Für das Geschäftsjahr 2014 rechnet der Volkswagen Konzern damit, die Auslieferungen an Kunden moderat zu steigern. Herausforderungen ergeben sich für den Volkswagen Konzern aus dem schwierigen Marktumfeld, dem intensiven Wettbewerb sowie aus volatilen Zins- und Wechselkursverläufen und schwankenden Rohstoffpreisen. Positive Effekte auf die Kostenstruktur des Konzerns erwartet Volkswagen zunehmend aus dem modularen Baukastensystem, das kontinuierlich ausgeweitet wird.
In Abhängigkeit von den konjunkturellen Rahmenbedingungen geht Volkswagen unverändert davon aus, dass sich die Umsatzerlöse des Volkswagen Konzerns und seiner Bereiche im Jahr 2014 in einer Bandbreite von drei Prozent um den Vorjahreswert bewegen werden. Für das Operative Ergebnis des Konzerns erwartet Volkswagen angesichts des herausfordernden wirtschaftlichen Umfelds eine operative Rendite im Jahr 2014 zwischen 5,5 und 6,5 Prozent, dies gilt gleichermaßen für den Bereich Pkw.
Im Bereich Nutzfahrzeuge/Power Engineering geht der Konzern davon aus, den Vergleichswert 2013 moderat zu übertreffen. Für den Konzernbereich Finanzdienstleistungen rechnet Volkswagen mit einer operativen Rendite zwischen 8,0 und 9,0 Prozent.
Januar – März | 2014 | 2013 | % |
Mengendaten | |||
Auslieferungen an Kunden (Tsd. Fahrzeuge) | 2.442 | 2.314 | + 5,6 |
Absatz (Tsd. Fahrzeuge) | 2.562 | 2.375 | + 7,9 |
Produktion (Tsd. Fahrzeuge) | 2.565 | 2.388 | + 7,4 |
Belegschaft (31.03. /31.12.) | 574.900 | 572.800 | + 0,4 |
Finanzdaten nach IFRS in Mio. € | |||
Umsatzerlöse | 47.831 | 46.565 | + 2,7 |
Operatives Ergebnis | 2.855 | 2.344 | + 21,8 |
in % vom Umsatz | 6,0 | 5,0 | |
Ergebnis vor Steuern | 3.357 | 2.688 | + 24,9 |
Ergebnis nach Steuern | 2.468 | 1.946 | + 26,8 |
Konzernbereich Automobile | |||
Cash-flow laufendes Geschäft | 2.251 | 3.528 | – 36,2 |
Investitionstätigkeit laufendes Geschäft | 2.302 | 3.942 | – 41,6 |
davon: Sachinvestitionen | 1.625 | 1.672 | – 2,8 |
in % vom Umsatz | 3,9 | 4,1 | |
Netto-Liquidität am 31.03. | 17.714 | 10.649 | + 66,3 |
Netto-Liquidität am 31.03./31.12. | 17.714 | 16.869 | + 5,0 |
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