Die Vorarlberger Haushalte profitieren seit vielen Jahren von sehr günstigen Energiepreisen. Diese vorteilhafte Wettbewerbssituation begründet sich v.a. in der Eigenständigkeit der Vorarlberger Energiewirtschaft. Trotzdem können sich auch die illwerke vkw nicht von den Großhandelspreisen entkoppeln. Ab 1. April 2023 wird deshalb eine Preisanpassung erfolgen. Die Landesregierung hat sich in dazu entschlossen, diese Anpassung zeitgleich durch einen Vorarlberger Stromrabatt deutlich abzufedern.
Der Stromrabatt sorgt zusammen mit der Strompreisbremse des Bundes dafür, dass für rund die Hälfte der Vorarlberger Haushalte der Strompreis ab April für ein weiteres Jahr stabil bleibt. Auch für alle anderen werden im kommenden Jahr die Strompreise nur moderat steigen und damit weiterhin zu den günstigsten in Österreich gehören. Finanziert werden die Mehrkosten in der Höhe von rund 28,5 Millionen Euro durch die zu erwartende Dividende der illwerke vkw. „Alle Menschen in Vorarlberg sollen vom positiven Jahresergebnis der illwerke vkw profitieren – ein beachtlicher Teil des Gewinns fließt an die Bevölkerung zurück“, so LH Wallner und LR Zadra im Rahmen des Pressefoyers. Eine Antragstellung ist nicht notwendig. Der Rabatt wird schnell und unbürokratisch direkt von der Stromrechnung in Abzug gebracht. Die Beschlussfassung des Landesgesetzes zum Vorarlberger Stromrabatt soll noch im März-Landtag erfolgen und mit 1. April in Kraft treten. Der Rabatt wird vorerst bis zum 30. Juni 2024 gültig sein.
Das Jahr 2022 war in Bezug auf die Energieversorgung und die Energiepreise außergewöhnlich und schwierig – ausgelöst durch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine. Die extremen Verwerfungen im Strommarkt haben dazu geführt, dass alle Stromanbieter Preisanpassungen vornehmen mussten bzw. in naher Zukunft tun werden. Auch Vorarlberg ist damit konfrontiert, dass ab 1. April 2023 höhere Energiekosten schlagend werden, da sich die Großhandelspreise für Strom seit 2021 in etwa vervierfacht haben.
Vorarlberger Stromrabatt – Preise bleiben trotz herausforderndem Umfeld stabil
Während die Strompreise hierzulande im nationalen und internationalen Vergleich seit vielen Jahren sehr niedrig sind, können die illwerke vkw auf dem deutschen Markt durch das Liefern von Regelenergie gute Erlöse erzielen. Die positive Ertragssituation der illwerke vkw auf der einen Seite und die gestiegenen Lebenserhaltungskosten auf der anderen Seite haben das Land Vorarlberg dazu veranlasst, einen erheblichen Teil der Dividende an die Vorarlberger Bevölkerung zurückzugeben. Für diesen Zweck wurde ein eigenes Landesgesetz erarbeitet, in dessen Zentrum die Einführung eines Stromrabattes für alle Vorarlberger Privatkunden steht. „Wir garantieren damit weiterhin günstige Strompreise für die Endkunden in Vorarlberg“, betonen Landeshauptmann Markus Wallner und Landesrat Daniel Zadra.
Vorarlberg lehnt sich beim Stromrabatt an die vom Bund eingeführte Strompreisbremse an. Aufgrund der Tarifanpassung per 1. April greift diese Bundesmaßnahme dann auch in Vorarlberg und stützt den Strompreis für alle Haushalte bis zu einem Verbrauch von 2.900 kWh auf 10 Cent pro kWh ab.
Das Land Vorarlberg geht nun noch einen Schritt weiter und senkt die Stromkosten für Haushalte darüberhinaus deutlich ab. Ab 1. April profitieren alle Stromkunden im Land dann von einem Stromrabatt in Höhe von 3 Cent pro Kilowattstunde. Im Gegensatz zur Strompreisbremse des Bundes bietet der Vorarlberger Stromrabatt einen Vorteil: es gibt keinen Deckel was den Verbrauch betrifft – die Ermäßigung von 3 Cent pro kWh wirkt also auch über einen Verbrauch von 2.900 kWh hinaus.
Dadurch bleiben die Stromkosten für ca. die Hälfte aller Haushalte mit einem Verbrauch unter 2.900 kWh auf dem aktuell niedrigen Niveau. Für Haushalte mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 3.500 kWh steigen die gesamten Stromkosten nach Abzug der Zuschüsse von Bund und Land um ca. 6 Euro brutto pro Monat. Bei einem 4-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 5.000 kWh steigen die Stromkosten nach Abzug der Förderungen um rund 16 Euro pro Monat.
Die Rechenmodelle zeigen, welche Auswirkungen die Strompreisbremse des Bundes in Kombination mit dem Stromkostenzuschuss des Landes für Vorarlberger Haushalte haben:
Die Vorarlberger Bevölkerung profitiert damit weiterhin von deutlich günstigeren Stromkosten als in den meisten anderen Bundesländern
Wie erhalte ich den Stromrabatt des Landes?
Die Haushalte erhalten den Rabatt automatisch und müssen keinen Antrag stellen – sie erhalten den Rabatt somit schnell und unbürokratisch. Die Stromlieferanten bringen den Rabatt automatisch in Abzug und verrechnen in weiterer Folge die Kosten direkt dem Land. Damit profitieren nicht nur die Kunden der illwerke vkw, sondern alle Haushalte inklusive der Regionalversorger Stadtwerke Feldkirch, E-Werke Frastanz, Montafonerbahn und Kleinwalsertal.
Energiesparen bleibt Gebot der Stunde
Der Vorarlberger Stromrabatt entlastet auch jene Haushalte, die ihr Heizsystem bereits auf effiziente Wärmepumpen umgestellt haben oder elektrisch mobil sind. Vorarlberg ist Spitzenreiter bei Wärmepumpen und bei der Neuzulassung von E-Mobilen. LH Wallner und LR Zadra sind sich einig, dass es weiterhin wichtig bleibt, Energie zu sparen und verweisen in diesem Zusammenhang unter anderem auch auf die gemeinsame Initiative #vorarlbergspartenergie .
Erste Erfolge sind bereits sichtbar. Der Verbrauch von Erdgas ging bei den Haushalten um 18 Prozent, der Stromverbrauch bei Haushalten um 2,6 Prozent zurück.
Land plant „Heizkostenzuschuss plus“
Während viele andere Energieträger bereits in den vergangenen Monaten zum Teil deutliche Preissteigerungen erfahren haben, waren die Erdgaspreise bisher stabil. Mit 1.4. erfolgt nun auch hier eine Anpassung nach oben. Erdgas wird dann einen ähnlichen Preis erreichen wie andere Brennstoffe.
„Auch hier sind wir uns in der Landesregierung einig, dass wir einen spürbaren Entlastungsschritt setzen werden. In Kürze werden wir einen „Heizkostenzuschuss plus“ vorstellen. Der Heizkostenzuschuss wird ausgebaut, in dem wir die Einkommensgrenzen deutlich anheben. In Folge werden weit mehr Haushalten die Möglichkeit haben, vom Zuschuss zu profitieren als dies bislang der Fall war“, erklären LH Markus Wallner und LR Daniel Zadra. Wie bisher wird der Zuschuss unabhängig vom verwendeten Energieträger ausbezahlt werden. 20 Millionen Euro werden der Bund dem Land Vorarlberg für die Unterstützung von Mehrkosten von Privathaushalten im Bereich der Wohn- und Energiekosten zur Verfügung gestellt.
Mittel aus Dividende gehen an die Bevölkerung zurück
Neben dem Vorarlberger Stromrabatt werden mit den finanziellen Mitteln der Dividende auch die bereits im Jahr 2022 eingeführten Anti-Teuerungsmaßnahmen weiter fortlaufend finanziert. So werden etwa die Erhöhungen im Familienzuschuss, beim Heizkostenzuschuss, bei der Wohnbeihilfe und bei den Kinderrichtsätzen in der Sozialhilfe auch im Jahr 2023 erneut budgetwirksam sein. Im Sinne von Versorgungssicherheit und Klimaschutz verstärkt die Vorarlberger Landesregierung in der aktuellen Situation ihr Engagement zum Vorantreiben der Energiewende. Aus der Dividende stehen im Zeitraum 2022 bis 2025 zusätzliche Mittel von 15 Millionen Euro zweckgewidmet für Maßnahmen zur Unterstützung der Energieautonomie zur Verfügung.
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