Beim fünften Event die FIA-Formel-3-Meisterschaft in Barcelona gab es aus österreichischer Sicht keinen Grund zum Jubel. Nach dem vorzeitigen Abgang von Joshua Dufek verbleibt nur noch Charlie Wurz in der Meisterschaft. Der Austro-Monegasse ging aber in Spanien leer aus.
Nach einem extravaganten Wochenende im mondänen Monaco kehrten die F1 und damit auch die FIA-F3 zur „Normalität“ der stereotypen Motodrome zurück. Auch bezüglich der Ergebnisse stellte sich wieder „Normalität“ ein. Rafael Camara, der vor einer Woche nicht gerade in bester Form war, war im freien Training in Barcelona wieder dort, wo man ihn im Jahr 2025 regelmäßig gesehen hat: an der Spitze. Im freien Training war der Brasilianer schnellster vor Alex Giusti, Mari Boyqa und Alex Wurz – was aus Sicht des österreichischen Trident-Piloten recht vielversprechend war. Der zweite Österreicher Joshua Dufek, der nach einem recht unbefriedigenden bisherigen Saisonverlauf vom Hitech-Team durch den Mexikaner Jesse Carrasquedo ersetzt wurde, fehlte in Spanien.
Am Nachmittag bestätigte Camara im Qualifying das Ergebnis des Trainings. Der Trident-Fahrer sicherte sich mit einem Vorsprung von 0,2 Sekunden auf den Monaco-Sieger Nikola Tsolov, die Pole-Position für Sonntag. Charlie Wurz kam mit der Strecke nicht zurecht und schrieb nur die 19. Zeit an, was im Grunde sein gesamtes Wochenende bereits begraben hat. Von den top10 trennte ihn dabei nur ein Zehntel…
Samstag – Sprint
„Ein Rennen gewinnt man nicht in der ersten Kurve“ – dieser Spruch galt vielleicht früher, als man mit Rennautos noch überholen konnte. Heute ist die erste Kurve entscheidend. Wer aus ihr als Erster herauskommt, der hat das Rennen in der Tasche – das hat am Samstag der Portugiese Ivan Domingues bestätigt.
Der erste Platz beim Start des Sprints ging an den Polen Roman Bilinski. Der Fahrer des Teams Rodin ließ sich jedoch in der ersten Kurve von Martinius Stenshorne ausbremsen. Dieses Manöver kostete den Norweger jedoch die Ideallinie, auf die sich Tim Tramnitz drängen wollte. Es folgte ein leichtes „Touché“, das Bilinski und Stenshorne in den Schotter der ersten Schikane rechts schickte. Tramnitz verließ die Strecke mit gebrochener Aufhängung links neben der Strecke. Hinter ihnen rammte Camara auf der Geraden den schlecht gestarteten Taponen, und so führte nach der ersten Runde der Außenseiter Ivan Domingues (Van Amersfoort), vor Stromsted (Trident) und van Hoepen (ATR).
Die Reihenfolge blieb dann lange unverändert, nur Santiago Ramos (Van Amersfoort) konnte kurz vor der Rennhalbzeit van Hoepen überholen. Den Niederländer ließ anschließend auch Nikola Tsolov hinter sich. Drei Runden vor Schluss verlangsamte das Auto von Stromsted, und Trident-Fahrer verlor somit seinen sicheren zweiten Platz. Auf das Siegerpodest durften daher der glückliche Sieger Domingues aus Portugal, Santiago Ramos aus Mexiko und der Bulgare Tsolov.
Charlie Wurz haderte auf einer Strecke, die das Überholen kaum ermöglicht, mit seiner schlechten Ausgangsposition – und konnte sich nur auf Platz 14 verbessern.
Sonntag – Rennen:
Die erste Startreihe des Sonntagsrennens gehörte den Tabellen-Spitzenreitern Rafael Camara (Trident) und Nikola Tsolov (Campos). Während der Red Bull-Junior Tsolov im entscheidenden Moment des Starts völlig versagte, meisterte der Ferrari-Junior Camara die erste Schikane vor Laurens van Hoepen (ART), Theophile Noel (Van Amersfoort) und Tuukka Taponen (ART).
Taponen musste diese Spitzengruppe nach einem Drittel des Rennens wegen eines Reifenschadens Taponen verlassen, während Alessandro Giusti umso besser vorwärts kam und auf den 4. Platz vorrückte.
Camara dominierte das Rennen auf die bekannte Weise, hinter ihm sorgte jedoch Nael für Spannung, als er sich an van Hoepen vorbeischlängelte und den zweiten Platz einnahm. In der letzten Runde verlor der Niederländer auch den dritten Platz gegen Giusti. Hinter ihnen rettete Tsolov nach seinem katastrophalen Start, was zu retten war, und wurde 5., einen Platz vor dem Samstagssieger Domingues.
Wurz hatte natürlich das gleiche Problem, wie am Samstag und kam lediglich auf die unbepunktete Position 13 nach vorne.
In der Meisterschaftswertung ist Wurz durch seinen „spanischen Nuller“ auf Platz 16 zurück gefallen. Gelegenheit zur Besserung bekommt er bei seinem zweiten Heimspiel, Ende des Monats in Spielberg.
Rennergebnis F3 in Barcelona:
1. Rafael Camara, Trident
2. Theophile Nael, Van Amersfoort
3. Alessandro Giusti , MP
4. Laurens van Hoepen, ART
5. Nikola Tsolov, Campos
6. Ivan Domingues, Van Amersfoort
7. Tim Tramnitz, MP
8. Noah Stromsted, Trident
9. Martinius Stenshorne, Hitech
10. Callum Voisin, Rodin
13. Charlie Wurz, Prema
Foto: Roman Klemm
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