In der konstituierenden Sitzung des Vorarlberger Wirtschaftsparlaments wurde am Mittwoch, 14. Mai 2025, KommR Karlheinz Kopf zum Präsidenten der Wirtschaftskammer Vorarlberg gewählt. Sein Fokus liegt auf einer durchsetzungsfähigen, standortpolitisch starken Interessenvertretung.
51 Wirtschaftsdelegierte umfasst das Wirtschaftsparlament der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Bei der gestrigen Sitzung konstituierte sich das neue Wirtschaftsparlament entsprechend den Ergebnissen der WK-Wahl im März für die Funktionsperiode bis 2030. Der Wahlvorschlag der Wahlgemeinschaft „Vorarlberger Wirtschaft“ für das Präsidium wurde einhellig angenommen, KommR Karlheinz Kopf somit als Präsident der Wirtschaftskammer Vorarlberg gewählt. Das Wahlprocedere wurde von Bezirkshauptmann Herbert Burtscher geleitet. Das WKV-Präsidium wird von drei auf fünf Mitglieder vergrößert.
Neben den erfahrenen Vizepräsident:innen Petra Kreuzer (seit 2016) und Eduard Fischer (seit 2005), baut Karlheinz Kopf in den kommenden fünf Jahren auf drei neue Mitglieder im Präsidium: Andrea Längle, Unternehmerin aus Klaus und erfahrene Interessenvertreterin in der Kammer, Jennifer Bitsche, Unternehmerin und Marketingexpertin aus Bludenz sowie den Lustenauer Unternehmer und Industrievertreter Udo Filzmaier, der zudem künftig als Finanzreferent der Wirtschaftskammer Vorarlberg agiert. Stefan Hagen, Vizepräsident der Wirtschaftskammer seit 2020, scheidet aus dem Präsidium aus. Hagen wurde für seine besonderen Verdienste um die Wirtschaft mit der WKV-Ehrenmedaille ausgezeichnet.
Breite der Wirtschaft
„Das neue Präsidium, das die komplette Bandbreite der Wirtschaft in Vorarlberg widerspiegelt, tritt sein Amt in wirtschaftlich schwierigen Zeiten an. Die Wirtschaft hat durch die multiplen Krisen der vergangenen Funktionsperiode, die sich vor allen Dingen in hohen Lohn- und Energiekosten niedergeschlagen haben, stark an Wettbewerbsfähigkeit verloren. Vorarlberg trifft diese Entwicklung auf Grund unserer starken Ausprägung der Sachgütererzeugung und der Bauwirtschaft besonders intensiv“, erklärt der WKV-Präsident. Diese Entwicklung basiere nicht nur auf einer vorübergehenden, konjunkturellen Schwächephase, sondern vielmehr auf echten strukturellen Wettbewerbsnachteilen, wie einer rekordverdächtigen Steuer- und Abgabenquote, einer problematischen demografischen Entwicklung, schwachen Produktivitätsentwicklung und bürokratischen Hindernissen.
Österreich stehe vor einem dritten Rezessionsjahr. „Da der Staat keine fiskalischen Mittel zur Konjunkturbelebung hat, muss die Regierung einen Schwerpunkt auf die Entlastung der Betriebe durch Bürokratieabbau setzen.“ Ernüchtert zeigt sich Kopf von den aktuellen Sparplänen der Bundesregierung. Es sei „schmerzhaft“, dass im Budget meist kein Spielraum für „dringend notwendige“ Maßnahmen wie die Senkung der Lohnnebenkosten bleibe – obwohl diese im Regierungsprogramm vorgesehen seien. Karlheinz Kopf forderte Zurückhaltung bei den Lohnverhandlungen im Herbst, damit die Betriebe nicht weiter an Wettbewerbsfähigkeit verlieren.
„Besonders gefordert werden wir in dieser schwierigen Situation mehr denn je als eine wirkungsvolle Vertreterin von Unternehmensinteressen gegenüber der Wirtschafts- und Standortpolitik sein“, erklärt der WKV-Präsident. Er sieht in einer durchsetzungsfähigen, standortpolitisch starken Interessenvertretung neben dem Bereich Service und dem Thema Bildung die Kernaufgabe der Wirtschaftskammer.
Offensivere Rolle
„Die Wirtschaftskammer Vorarlberg war schon in der Vergangenheit und ist auch in der Gegenwart gut positioniert als qualifizierte Anbieterin von Bildungs-, Informations- und Serviceleistungen für die Mitgliedsbetriebe, aber auch in dieser Rolle müssen wir uns permanent weiterentwickeln und eine noch offensivere Position als Innovator von modernen Services und zeitgemäßen Bildungsangeboten einnehmen“, erklärt der Präsident.
Kopf: „Das Bildungssystem in Vorarlberg steht vor großen Herausforderungen – nicht zuletzt aufgrund mäßiger Bildungserfolge, wie sie von zahlreichen Ausbildungsbetrieben immer wieder festgestellt werden. Die Wirtschaftskammer Vorarlberg hat deshalb gehandelt – und das Projekt Bildungsmonitoring initiiert, das jetzt vom Land umgesetzt wird. Das neue Vorarlberger Bildungsmonitoring ist eine Datenanalyse über Stärken und Schwächen im Bildungssystem – daraus lassen sich die richtigen Schlüsse und gezielte Maßnahmen ableiten.“
Die WKV will ihre Rolle als wirtschafts- und standortpolitischer Impulsgeber weiter ausbauen. Zu den Prioritäten auf Landesebene zählen:
– der Ausbau strategischer Infrastrukturprojekte wie der S18 und des Bahnausbaus im Rheintal,
– die Entbürokratisierung bei Betriebsansiedlungen,
– der leistbare Wohn- und Wirtschaftsraum durch realistische Umsetzung der EU-Gebäuderichtlinie,
– sowie Investitionen in Bildung, Innovation und Fachkräftesicherung.
„Unsere Mitglieder wollen eine Kammer, die handelt – und kämpft. Dafür braucht es Kompetenz, Kommunikationsstärke und klare Konzepte“, sagt Kopf. „Wir werden Impulsgeber, Brückenbauer und Schutzschild zugleich sein – mit einem Ziel: eine Vorarlberger Wirtschaft, die auch künftig im globalen Wettbewerb bestehen kann.“
Der neue Kurs der WKV fokussiert auf die Stärkung der Wirtschaftspolitik und Kommunikationskompetenz, neue Serviceangebote für Unternehmen sowie Leuchtturmprojekte wie den Campus der Wirtschaft und die Ausbildungsvision Handwerk.
„Die Zukunft liegt in einer innovationsgetriebenen Wirtschaft mit klugen Rahmenbedingungen. Wir arbeiten tagtäglich daran, diese Bedingungen für unsere Betriebe zu schaffen – durch politische Schlagkraft und konkrete Lösungen“, schließt KommR Kopf seine Ausführungen vor dem Wirtschaftsparlament.
„Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten sind große Erfahrung sowie ein breit aufgestelltes Team von unschätzbarem Wert. Ich bin überzeugt, dass Karlheinz Kopf und sein Team die Anliegen der Unternehmerinnen und Unternehmer kompetent und engagiert vertreten werden“, gratuliere Landesrat Marco Tittler Karlheinz Kopf zur Wahl; „ich freue mich auf einen offenen und konstruktiven Austausch“.
Neues Präsidium der Wirtschaftskammer
Präsident KommR Karlheinz Kopf
Vizepräsidentin Mag. Petra Kreuzer
Vizepräsident KommR Ing. Eduard Fischer
Vizepräsident Udo Filzmaier
Vizepräsidentin Mag. Andrea Längle
Vizepräsidentin Mag. (FH) Jennifer Bitsche
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