Er will ein gutes Leben für alle, das sei sein Arbeitsmotto. Er fordert mehr Tempo in der Politik und ein sofortiges Preismonitoring, das müsse sein. Er sorgt sich um den sozialen Frieden und die Verteilgerechtigkeit, das sei ein oberstes Gebot. Er plädiert für leistbares Wohnen und sorgt sich um den Fachkräftemangel, die Zeit laufe uns davon. Wer ist dieser „ER“, ist sein Wollen ein Wunschdenken oder kann er Geschicke lenken? Der AK-Präsident Bernhard Heinzle sagt unter anderem auch: „Gierflation“ – das kann und darf nicht sein!
Der 1976 geborene Bernhard Heinzle ist der Vorarlberger Öffentlichkeit als engagierter Arbeitnehmervertreter bereits gut bekannt, mit ihm setzt die Arbeiterkammer auf Kontinuität.Nach einer Lehre als Werkzeugmaschineur bei Mahle König KG in Rankweil arbeitet er seit 2000 bei der Gewerkschaft GPA, seit 2006 ist er Geschäftsführer, seit 2015 auch Mitglied der erweiterten Bundesgeschäftsführung. In der AK ist er seit 1999 aktiv, zunächst als Kammerrat. 2009 wurde er Landesstellenausschussvorsitzender der PV-Vorarlberg, seit 2011 ist der erfahrene Kollektivvertragsverhandler einer der AK-Vizepräsidenten. 2015 übernahm er den Fraktionsvorsitz der FCG-AAB-Fraktion, spätestens seit dann galt er als designierter Nachfolger Hämmerles. Auf seinem Twitter-Account bezeichnet er sich als „Arbeitnehmervertreter aus und mit Leidenschaft – meist im Hintergrund …“ Bisherige Schwerpunkte waren die Personalsituation in der Pflege sowie die Digitalisierung der Arbeitswelt.
Die Fußstapfen des Präsidenten Hämmerle, in die Sie steigen, sind recht groß. Was trauen Sie sich als lenkende Kraft in einer Institution, die in erster Linie die ArbeitnehmerInnen vertritt, von all den Vorhaben zu?
In erster Linie allen eine Stimme zu geben. Mit Partnern Lösungen für all diese Themen zu finden, ist mein großes Ziel. Klartext reden und Taten von der Politik zu fordern, weil vieles derzeit einfach nicht mehr nachvollziehbar ist. Die rasche Installation einer Preiskommission ist unumgänglich, um der rasch um sich greifenden Gierflation entgegenzuwirken. Zum Beispiel fragt man sich zurecht, warum vor zwei Jahren geschlägertes Holz heute plötzlich viermal so teuer ist. Zweites Beispiel Pelletsmangel. Wegen scheinbarer Knappheit kaum erhältlich, tatsächlich sind die Lager randvoll. Diesem Treiben muss Einhalt geboten werden. Wenn ich erlebe, wie junge Menschen sich keinen Wohnraum mehr leisten können, dann muss Abhilfe geschaffen werden. Das Land Vorarlberg soll Grundstücke kaufen und die Flächen an Familien oder Bauträger für günstigen Wohnbau verpachten. Eine meiner größten Sorgen ist das Thema „Sozialer Frieden“. Die Verteilungsgerechtigkeit ist aus den Fugen geraten. Ganz wenigen gehört sehr, sehr viel, andererseits gehört ganz vielen einfach zu wenig, um ein gutes Leben führen zu können.
Und jetzt sind wir bei meinem Zentralthema angekommen. Jeder Mensch sollte dort, wo er sich beruflich wohlfühlt, glücklich sein und sich weiterentwickeln können. Dazu benötigt es eine gewisse Qualifikation und entsprechende Rahmenbedingungen. Es wird Aufgabe der AK sein, auf das Erreichen dieses Zieles großes Augenmerk zu legen.
Ist Bernhard Heinzle dieser Macher, dieser Herausforderer, dieser Schlichter und Streiter, dieser Idealo, den sich alle politikverdrossenen ArbeitnehmerInnen wünschen?
Es gibt Menschen, die mich als leidenschaftlich, einsatzfreudig und umgänglich bezeichnen. Als zukünftiger Präsident werde ich wie mein Vorgänger für alle Menschen und deren Anliegen ein Ohr haben. Dabei kann ich mich auf ein fachlich bestens aufgestelltes Team von AK-MitarbeiterInnen verlassen. Was mir noch wichtig ist: Das Lachen, der Humor, die Zuversicht müssen erhalten bleiben, um Freude am Leben zu haben. Das ist derzeit bestimmt nicht leicht, bei vierundzwanzig Stunden negativen Nachrichten.
Der berufliche Werdegang samt Arbeitspensum ist nun beschrieben. Was macht der private Bernhard am liebsten?
Mit einem Schmunzeln: Ich habe zwei konträre Neigungen. Einerseits bin ich gern mit Freunden unterwegs und einer gewissen Stammtischkultur verbunden, anderseits bin ich auch wieder stundenlang gerne für mich alleine. Eines ist aber ganz sicher: Ich liebe Motorsport!
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