PS-trächtige Geschichte bei der Oldtimerparade auf der Klasikwelt Bodensee

Fahrzeuge zum Staunen und Anfeuern

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Laut knatternde Motoren und geschwungene Kurven: Die Oldtimerparade, die am Freitag, 3. Juni und Samstag, 4. Juni jeweils um 18 Uhr auf der neunten Klassikwelt Bodensee (3. bis 5. Juni) stattfindet, lässt das Herz von Nostalgie-Fans höher schlagen. Die teilnehmenden Fahrzeuge kommen aus fünf Themenbereichen. Vorkriegsmodelle beleben die Anfänge des Autofahrens neu, während VW Käfer und Bullis an die zunehmende Massenmobilität der 1950er, 1960er und 1970er erinnern. Passend zur Sonderschau ‚Vive la France – Leben wie Gott in Frankreich‘ bringen Citroëns und Renaults mediterranes Lebensgefühl an den Bodensee. Mit zahlreichen BMWs wird dem hundertjährigen Jubiläum der Münchner Automarke Rechnung getragen. Zum Ende der anderthalb Stunden dauernden Parade steigt dann die PS-Zahl: Als letzte Teilnehmergruppe gehen historische Rennwagen auf die Messemeile.
Nach der Parade kann am Samstag im Foyer West zu schwungvollen Klängen der 1950er und 1960er das Nostalgiegefühl konserviert werden. Die Band Monroes aus Österreich füllt mit zwei Gitarren, einem Kontrabass, Schlagzeug, vier Stimmen und viel Rock’n’Roll-Feeling die Tanzfläche. Der Übergang von Parade zur Party wird über die Halle A1 erfolgen.

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Ein Herz für runde Formen und Kurven

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Einmal im Jahr kann man in Friedrichshafen in alten Zeiten schwelgen. Die Klassikwelt Bodensee macht’s möglich. Mit von der Partie ist diesmal von Freitag, 3. bis Sonntag, 5. Juni auch Ahmet Yardimci. Der Leiter einer Karosseriebauer-Werkstatt im oberschwäbischen Weingarten hat eine Schwäche für VW Käfer. 13 Oldtimer umfasst inzwischen seine Sammlung. Einige ausgefallene Modelle wird er auf der Messe ausstellen.
Wenn kleine Jungs von alten Autos schwärmen, dann handelt es sich meistens um schnittige Rennwagen mit möglichst viel PS unter der Haube. Ahmet Yardimci war da schon immer eine Ausnahme. Von Kindesbeinen an hatte er ein Herz für den VW Käfer. „Für mich muss ein Auto rund sein und Kurven haben“, erzählt der 47-Jährige. Hinzu kommt, dass in der Türkei, wo Yardimci aufgewachsen ist, dieser Wagen ‚Made in Germany‘ früher als etwas Besonderes galt. Als er nach Deutschland kam, wurde ihm klar, dass sein Lieblingsauto für den Mittelstand gebaut wurde. Seinen Traum vom ersten eigenen Käfer konnte sich der gelernte Karosseriebauer dennoch erst viel später im Alter von 30 Jahren erfüllen: ein Modell von 1969 mit 39 PS.
Seither sind viele Jahre vergangen und mittlerweile nennt der 47-Jährige aus Weingarten insgesamt 13 VW Käfer sein Eigen. Yardimcis Herz schlägt aber nicht für diese Veteranen, um sie in der Garage zu parken und nur gelegentlich mal eine Spritzfahrt zu unternehmen. „Das wäre das Letzte“, sagt er. Nein, der Mann hat eine Karosseriewerkstatt gegründet, um die alten Fahrzeuge mit Hilfe seines Teams wieder auf Vordermann zu bringen und dann im Alltag einzusetzen. Sein Favorit ist derzeit ein kunterbunter Käfer Baujahr 1985, der über Umwege aus Mexiko zu ihm nach Deutschland kam. „Nur 34 000 Kilometer hatte er auf dem Tacho, das war ein Glücksgriff“, schwärmt Yardimci. Zumal Motor, Lenkung und Pedale bestens in Schuss waren. Mit diesem Hingucker, der auch als Logo für seine Werkstatt dient, fährt der zweifache Familienvater jeden Tag zur Arbeit. Dass der Motor elfeinhalb Liter Super auf 100 Kilometer schluckt, nimmt er klaglos in Kauf. Nur im Winter, wenn es viel Schnee hat, bleibt der Käfer in der Garage, um Rostschäden zu vermeiden.
Welche Modelle der Autoliebhaber zur Klassikwelt Bodensee mitbringt, will er noch nicht verraten. „Das entscheide ich spontan, aber es werden keine Nullachtfünfzehn-Geschichten sein.“
Woher er seine Veteranen bezieht? Fündig wird der Karosseriebauer, der jetzt seit 23 Jahren in Weingarten lebt, im Internet oder mit Hilfe eines befreundeten Händlers. „Mehr als 21,5 Millionen Käfer wurden einst produziert, da fahren noch genug auf der Welt herum“, sagt er. Seine letzten Ankäufe stammen alle aus Slowenien. Aus Mexiko, wo noch bis 2003 VW Käfer hergestellt wurden, sind immerhin vier Stück in seiner Sammlung – darunter der kunterbunte, mit dem Ahmet Yardimci täglich zur Werkstatt fährt.
Die Klassikwelt Bodensee 2016 findet von Freitag, 3. bis Sonntag, 5. Juni 2016 täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr statt. Die Tageskarte kostet 16 Euro, ermäßigter Eintritt 14 Euro. Zugang zur Oldtimerparade ist im Tagesticket beinhaltet, der Eintritt zur Party am Samstag kostet zwölf, in Kombination mit einem Tagesticket neun Euro. Weitere Informationen unter: www.klassikwelt-bodensee.de und auch auf Facebook www.facebook.com/KlassikweltBodensee

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