Nur eine Woche vor der anspruchsvollen ADAC Rallye Deutschland wird Hyundai WRC-Pilot Thierry Neuville zu Gast auf der Rundstrecke sein. Beim ADAC TCR Lauf auf dem Nürburgring (16.-18. August) fährt der Rallye-Fahrer, der aktuell den dritten Platz in der FIA-Rallye Weltmeisterschaft (WRC) belegt, das VIP-Auto für das Hyundai Team Engstler. Der 31-Jährige freut sich besonders auf den Hyundai i30 N TCR.
Neuville wurde am 16. Juni 1988 im belgischen Sankt Vith, rund 15 Kilometer von der Grand Prix-Rennstrecke in Spa-Francorchamps entfernt, geboren. Es ist daher nicht verwunderlich, dass ihn die Motorsport-Leidenschaft schon in jungen Jahren gepackt hat.
„Als Kind waren wir oft in Spa, zur Formel 1 oder beim 24-Stunden-Rennen“, erinnert sich Neuville. „Aber ich bin schon damals lieber zu Rallyes gefahren, weil es dort mehr Action gab. Deshalb wollte ich immer mal eine Rallye bestreiten.“
2007, im Alter von 19 Jahren, war es soweit. Nach ersten Erfolgen in seiner Heimat trat er bald international an, zunächst bei der Junioren-Weltmeisterschaft, dann bei der lntercontinental Ral y Challenge. Neuville debütierte 2012 bei der Rallye Monte Carlo in einem World Rally Car und beendete seine erste Weltmeisterschaftssaison auf dem siebten Gesamtrang. Ein Jahr später verpasste er als Gesamtzweiter knapp den Titel.
2014 wechselte der Rallye-Star zu Hyundai Motorsport – eine erfolgreiche Partnerschaft, die seitdem andauert. Im selben Jahr holte Neuville den ersten WRC-Sieg bei der ADAC Rallye Deutschland für das Team aus Alzenau. Neuville, der in seiner Heimat und den angrenzenden Regionen einen Rallyeboom ausgelöst hat, wurde in den vergangenen drei Jahren Zweiter in der WRC.
Der Hyundai i30 N TCR mit einer Leistung von 350 PS (257 kW),der als VIP-Auto der ADAC TCR Germany einsetzen wird, wurde erstmals im Juli von Thierry Neuville auf dem Nürburgring getestet. Dabei wurde er von Luca Engstler, dem Markenbotschafter von Hyundai Motor Deutschland und 2018 zweiter im ADAC TCR Deutschland, gecoacht. „Der Tourenwagen ist dem Serienauto viel näher als das World Rally Car, das viel extremer ist“, sagt Neuville, „aber beide Autos machen großen Spaß und siegen in ihrer Serie. Der WRC verfügt über einen Allradantrieb mit verstellbarem Mitteldifferential, rund 400 PS und eine speziellere Aerodynamik, während der Hyundai i30 N TCR weniger Leistung hat und ein Fronttriebler ist. Das Rallye-Auto wurde außerdem so konzipiert, dass es auf einer verschiedenen Oberflächen – Schotter, Schnee oder Asphalt – schnell ist. Deshalb ist es anders konzipiert als das Rundstreckenauto.“
Für das Rennwochenende auf dem Nürburgring hat sich der Hyundai-Pilot trotz seiner begrenzten Rennstreckenerfahrung hohe Ziele gesetzt: „Ich habe bereits nach meinen ersten Testrunden ein gutes Gefühl im Hyundai i30 N TCR, aber am Donnerstag vor dem Rennen werden wir noch einige Tests vor Ort durchführen. FIA WTCR-Champion Gabriele Tarquini, der den Hyundai i30 N TCR mitentwickelt hat, wird mich dann ebenfalls unterstützen. Die anderenFahrer im ADAC TCR Deutschland sind alle Tourenwagenspezi alisten und so wird es schwierig, vorne mitzufahren.Aber ich glaube, ich kann für eine Überraschung sorgen. Und ich bin sicher, ich kann etwas von der Rundstrecke mitnehmen, das mir bei den Asphalt-Ral lyes hilft.“
Nach seinem Gastauftritt bei TCR stehen für Neuville arbeitsreiche Zeiten bevor. In der Woche nach dem Nürburgring nimmt er an der ADAC Rallye Deutschland (22.-25. August) teil. Der 31- Jährige wird dann wieder im Hyundai i20 Coupe WRC beim deutschen WM-Lauf antreten.
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