Bei der Wechselland-Rallye (2. und 3. Mai) kämpfen drei gleichwertige Topfavoriten um den Sieg: Serienstaatsmeister Raimund Baumschlager, der frischgebackene Sieger Gerwald Grössing und der Beinahe-Sieger, der „Sieger der Herzen“ Hermann Neubauer.
Die Dramatik in der Österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft (ORM) ist derzeit kaum zu überbieten – zuletzt, im Lavanttal, überstürzten sich die Ereignisse: Es gab einen seltenen Abflug von Raimund Baumschlager. Dann sah Hermann Neubauer bereits wie der sichere Sieger aus – doch auf der letzten Sonderprüfung traf er einen Stein, der mitten auf der Straße lag und sein Auto nahezu unlenkbar machte. Am Ende feierten Gerwald Grössing und Sigi Schwarz ihren ersten Sieg – doch beide schmerzverzerrt und völlig erschöpft, die Folgen ihres heftigen Unfalls im Rebenland…
Schon in zwei Wochen, am 2. und 3. Mai, steigt mit der Wechselland-Rallye der nächste ORM-Lauf. Die knisternde Spannung ist wieder zu spüren – zumal sowohl Grössing und Schwarz als auch Neubauer und sein Copilot Bernhard Ettel frisch gestärkt nach Pinggau kommen werden: Grössing und Schwarz haben sich erholt und ihre Unfallschrammen endgültig auskuriert, Neubauer hat die Enttäuschung weggesteckt und ist top motiviert. So steht einem spannenden Dreikampf nichts mehr im Wege – drei gleichwertige Spitzenteams mit drei verschiedenen Rallyeboliden, das hat es in der ORM schon länger nicht mehr gegeben.
„So macht es Spaß!“
Raimund Baumschlager nickt: „Ich sehe das als großen Gewinn für die gesamte Meisterschaft. Ein großes Starterfeld mit vielen Teilnehmern und verschiedenen Sieganwärtern ist einfach schön, da macht es uns allen mehr Spaß. Man hat mir immer wieder untergejubelt, dass ich keine Konkurrenz mögen und am liebsten alles alleine gewinnen würde – doch das stimmt nicht, denn ich liebe den sportlichen Wettkampf. Ich glaube, dass ich auch zuletzt im Lavanttal gezeigt habe, dass ich das Herz am rechten Fleck habe – denn sonst wäre ich mit neun Minuten Rückstand doch gar nicht mehr weitergefahren. Ich habe eine Leidenschaft für den Rallyesport – und so wie er jetzt ist, mit dieser breiten Spitze, können wir einen tollen Sport liefern, die Fans kommen da voll auf ihre Rechnung. Ich freue mich schon sehr auf die Wechselland-Rallye.“
Der Skoda Fabia S2000-Pilot hat natürlich Gerwald Grössing und Hermann Neubauer auf seiner Rechnung. Das Baumschlager Rallye Racing Team setzt im Wechselland noch drei weitere Skoda Fabia S2000 ein. Baumschlager sagt: „Mario Saibel konnte sich zuletzt enorm steigern und verfügt über sehr viel Erfahrung im Rallyesport, ihm traue ich Spitzenzeiten zu. Chris Brugger fährt in meinen Augen sensationell gut, denn er hält sich zurück, er könnte sicher schneller fahren, hält sich aber daran, vorerst Kilometer zu sammeln. Zudem werden wir wieder ein Auto für Henk Lategan einsetzen, der bei der Akropolis-Rallye ein Lernerlebnis hatte, die Jungs in der ERC sind eben verdammt schnell, jetzt soll Henk quasi wieder auf die alte Route zurückkehren und bei kleineren Rallyes seine Erfahrungen sammeln, er ist ja erst 19 Jahre alt und hat noch alle Zeit der Welt. Aber auch Henk, der eigentlich Schotterspezialisst ist, wird die eine oder andere gute Zeit hinknallen, da bin ich mir sicher.“
„Wir sind fit – und wollen den nächsten Sieg!“
Frisch und schmerzfrei klingt Gerwald Grössing, wenn er mit einem Augenzwinkern sagt: „Wir sind wieder auf dem aufsteigenden Ast – wir haben sowohl die Schmerzen als auch die Siegesfeier gut überstanden, obwohl ich beim Feiern dann doch schon um 1 Uhr in die Knie gegangen bin.“ Grössing und Schwarz werden auch im Wechselland wieder den Ford Fiesta R5 zünden, Grössing verrät: „Unser Auto wurde bereits wieder auf Vordermann gebracht, wir sind jetzt natürlich auf den Geschmack gekommen – wir sind wieder fit und daher sehr wohl konkurrenzfähig. Daher wollen wir auf jeden Fall wieder den Sieg einfahren – derzeit sind wir mit Raimund und Hermann einfach drei Sieganwärter, jeder von uns kann gewinnen. Zudem darf man den Mario Saibel niemals abschreiben, mit ihm muss man immer rechnen.“
Was die Sonderprüfungen im Wechselland anbelangt, sagt Grössing: „Ich denke, dass auf diesen Strecken der Unterschied zwischen einem R5- und einem S2000-Boliden nicht so sehr ins Gewicht fallen wird. Mir liegen diese Prüfungen jedenfalls, ich fühle mich auf diesen Strecken wohl.“ Und wie geht es Sigi Schwarz? Grössing lacht: „Wie soll es ihm gehen? Dem Sigi kann es nur gut gehen, wenn er zu meiner Rechten sitzt. Wir sind bereit für die Wechselland-Rallye – die Fans sollten sich das nicht entgehen lassen, wir werden es wieder richtig spannend machen.“
„Da gibt es etwas nachzuholen“
Ebenso gut gelaunt ist Hermann Neubauer, der Pilot des Zellhofer Ford Fiesta S2000 hat die Enttäuschung, so kurz vor dem Ziel den Premierensieg zu verpassen, längst weggesteckt: „Da ich mir selbst nichts vorzuwerfen habe, war das kein großes Problem. Ich war mir schon so sicher, dass es diesmal klappen wird, auf der Powerstage wollte ich nochmal attackieren. Was mir besonders viel Selbstvertrauen gibt: Der Druck als Führender hat mir überhaupt nichts ausgemacht, ich bin sicher und souverän gefahren – ich weiß also, dass ich das Zeug zum Sieg habe und daher kann ich die Wechselland-Rallye eigentlich gar nicht mehr erwarten.“
Eine Kampfansage an die beiden anderen Topfavoriten? Neubauer grinst: „Sicher! Das Podium wollen wir auf alle Fälle erreichen und natürlich, wenn alles passt, dann wollen wir den Sieg erringen. Es hätten sich so viele Leute mit uns gefreut – da gibt es also etwas nachzuholen.“
Detail-Informationen wie die Nennliste, Infos zu den Sonderprüfungen und der Zeitplan werden am 24. April veröffentlicht.
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