Gute Nachrichten aus dem PSA-Konzern – Citroen lebt noch! Der französische Staat und der chinesische Partner Dongfeng investierten drei Milliarden Euro in den traditionsreichen Automobilhersteller, der in jüngster Geschichte auch wieder mit extravaganten Modellen wie dem C4 Picasso Aufmerksamkeit erregt.

Das Design der Frontpartie ist ein Kunstwerk aus Blech, ein „echter Picasso“ also. Im Interieur ist das Kunstwerk gelungen, völlig ohne herkömmliche Rundinstrumente auszukommen. Mit zwei Bildschirmen definiert der Citroen C4 Picasso die Schnittstelle zwischen Fahrer und Fahrzeug – ein 7-Zoll-Touchscreen steuert alle Funktionen, der zusätzliche 12-Zoll-HD-Bildschirm zeigt alle Funktionen auf einen Blick an. Nach wie vor will die Bedienung eines Citroen „studiert“ werden, hilfreich dabei ist „e-Touch“ als virtuelles Handbuch mit Informationen über technische Hinweise, Wartung und Service.
Das Fahrwerk
Beim Fahrwerk mussten die Entwickler streng auf die Kosten schauen, der C4 Picasso hat daher keine Hydropneumatik. Die neu entwickelte EMP2-Plattform – das PSA-Pendant zum modularen Baukasten von VW – vertraut auf die herkömmliche Lösung mit Einzelradaufhängung rundum. Der Fahrkomfort ist daher – in bester Markentradition – sehr gut.
Der Motor
Turbo-Benziner sind derzeit en vogue – unser Testwagen hatte den 1,6-Liter-Turbomotor an Bord, der in Zusammenarbeit mit BMW entwickelt wurde. Der sehr laufruhige und druckvolle Turbomotor passt hervorragend zum komfortbetonten Fahrzeugcharakter. Bereits ab 1.400 U/min machen solide 240 Newtonmeter gepflegten Schub, die nominelle Höchstleistung von 115 kW/156 PS wird bei 6.000 U/min erreicht. Hervorragend abgestuft ist das Sechsgang-Schaltgetriebe. Der aktuelle C4 Picasso hat gegenüber dem gleichnamigen Vorgänger 140 Kilogramm an Gewicht verloren, dabei aber an Assistenzsystemen gewonnen.
Die Extras
Ein Toter-Winkel-Assistent ist im obersten Ausstattungsniveau Exclusive ebenso serienmäßig wie der aktive Tempomat mit Abstandsradar. Wer „Exclusive“ ordert, bekommt auch eine – exklusiv diesem Ausstattungspaket vorbehaltene – Besonderheit geliefert: Innenraum-Parfumspender. Mercedes-Benz feiert dieses Feature gerade in der S-Klasse als bemerkenswerte Neuheit, bei den Franzosen gibt es diese nette Kleinigkeit schon länger.
Sonst noch inklusive bei „Exclusive“: das Lounge-Paket. Reisen wie Gott in Frankreich ist damit möglich, die Vordersitze haben Massage-Funktion, der Beifahrer logiert auf einem „Relax“-Gestühl mit vielfältigen elektrischen Einstellmöglichkeiten, dazu kommen auf allen Plätzen Relax-Kopfstützen.
Leselampen an den Rückenlehnen der Vordersitze machen das Lounge-Feeling um eine Facette reicher. Wer dazu noch das im Testwagen an Bord befindliche „Leder-Paket“ um Euro 2.568,- extra ordert, genießt einen Sitzkomfort, der einen Vergleich mit der High-End-Luxusklasse standhält.
CD-Player im Handschuhfach – sollte eigentlich bei einem Fahrzeug der 30.000-Euro-Klasse Serie sein, wird aber mit Euro 102,72 extra berechnet. Zu den empfehlenswerten Extras gehört das Notrad, es wird um angemessene Euro 96,30 geliefert. Geschmackssache ist das Panorama-Glasdach um Euro 924,48, auch die 18-Zoll-Aluräder um Euro 430,14. Ein Must-have sind hingegen die mitlenkenden Bi-Xenon-Scheinwerfer zu Euro 1.065 und 72 Cent.
Das Platzangebot
Ein Kompaktvan muss auch in der Praktikabilität und beim Platzangebot punkten. Der im Vergleich zum Vorgänger um 5,5 Zentimeter auf 2,78 Meter verlängerte Radstand kommt den Insassen spürbar zugute. Die Sitze der zweiten Reihe lassen sich verschieben, eine maximale Beinfreiheit von 15,9 (!) Zentimeter ist möglich. Der Kofferraum fasst minimal 537, maximal 1.709 Liter. Familienausflüge, Shopping-Touren oder Shuttle-Bus bei Kinderpartys – der C4 Picasso ist für alle Späße zu haben.
Der Preis
Beim Kaufpreis des Testwagens ist hingegen Schluss mit lustig – Euro 35.386,16. Für Citroen-Verhältnisse geradezu üppig summieren sich die acht Testwagen-Spezereien auf Euro 6.086,16. Auch der Basispreis von Euro 29.300,- verlangt ein solides Haushaltsbudget. Werke von Pablo Ruiz Picasso (1881 – 1973) haben den Ruf, besonders wertbeständig zu sein. Beim Citroen C4 mit dem Namen des großen spanischen Künstlers gilt (leider) eine etwas andere Marktregel.
Technische Daten:
Motor
4-Zylinder-Benzinmotor mit Turboaufladung, 16 Ventile. 1.598 ccm, 115 kW/156 PS bei 6.000 U/min, 240 Nm ab 1.400 U/min.
Kraftübertragung
Frontantrieb, 6-Gang-Schaltgetriebe.
Fahrwerk
McPherson-Federbein-Vorderachse mit Dreieckslenkern, Verbundlenker-Hinterachse, Einzelradaufhängung. Scheibenbremsen rundum, vorne innenbelüftet, mit ABS. Servolenkung. Reifen 205/55 R 17.
Maße/Gewicht
Länge 4.428 mm, Breite 1.826 mm, Höhe 1.610 mm, Radstand 2.785 mm. Leergewicht 1.460 kg, Zuladung 480 kg. Kofferraumvolumen 537 – 1.709 l. Tankinhalt 57 l. Wendekreis 11,2 m.
Fahrleistung
Spitze 209 km/h, 0 auf 100 km/h in 9 s.
Verbrauch
ø-Norm: 6,1 l/100 km ROZ95.
ø-Test: 6,9 l/100 km ROZ 95.
CO2-Emission: 142 g/km.
Ausstattung
ABS, Airbags, Alufelgen, elektr. Außenspiegel, Fensterheber und Zentralverriegelung, Klimaautomatik, Tempomat mit Abstandsradar, Toter-Winkel-Assistent, Innenraum-Parfumspender, elektr. Heckklappe, Gepäckraumabdeckung, Regensensor u.v.a.m.
KFZ-Steuer
Euro 57,87 monatlich.
Preis
Citroen C4 Picasso THP 155 Exclusive Euro 29.300,-. Testwagenpreis Euro 35.386,16 inkl. Extras, NoVA und MwSt.
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