Die Mitteleuropäische Formel 4 Meisterschaft CEZ F4 absolvierte auf dem Red Bull-Ring ihre Rennen 4-6 der Saison 2025. Es siegten der Argentinier Gino Trappa und der Däne David Walther – aber auch der Tyroler Simon Schranz konnte sein Punktekonto eröffnen.
Qualifikation:
An einem relativ kühlen „Rundstrekentrophy“-Wochenende kam wieder ein starkes CEZ-F4-Feld zusammen. Unter den 18 Teilnehmern setzte sich in der Qualifikation knapp der Argentinier Gino Trappa durch. Er war um ein Hundertstel schneller, als sein Teamkollege von Jenzer Motorsport, Max Karhan aus Tschechien. Dritter des national bunt gemischten Feldes war der Däne David Walther (Maffi Racing). Österreichs Hoffnung Simon Schranz (Renauer Motorsport) meldete sich nach seiner Handverletzung, die er hier vor einem Monat erlitt, in guter Form zurück und markierte eine vielversprechende 8. Zeit. „Nachdem ich hier im April schon nach wenigen Metern verunfallte, wird dies mein ertes Rennen in Spielberg überhaupt sein. Wenn ich die Quali-Position auch im Rennen halten sollte, dann wäre ich zufrieden. Das entscheidende wird aber das Feeling sein, das mir meine Leistung vermitteln wird,“ meinte Schranz vor dem Start.
Rennen 1:
Polesetter Trappa kam am Start hervorragend weg, wogegen Karhan etwas zögerte und dadurch sofort unter Druck der Konkurrenz geriet. So fuhr nach der 1. Runde Walther als zweiter vorbei, vor dem Schweden William Karlsson (Renauer) und dem Maxikaner Javier Herrera. Schranz hielt seinen 8. Platz.
Zur Mitte des Rennens hatte Trappa einen klaren Vorsprung und Schranz musste einen Platz an die schnelle Deutsche Mathilda Paatz (AS) hergeben. Die Endphase gehörte jedoch eindeutig David Walther, der Trappa schnell einholen konnte. Der Däne war 2 Runden vor Schluss bereits in Trappas Windschatten, als das Rennen wegen eines schweren Unfalles abgebrochen werden musste: im Kampf um Platz 4. kamen sich Jenzers Mexikaner Herrera und Cortes auf der Zielgeraden in die Quere. Herreras Wagen überschlug sich und rutschte auf dem Überrollbügel einige Hundert Meter weit. Der Fahrer blieb unverletzt.
„Mein Rennen machte einer der Jenzer Piloten kaputt, der mich in der zweiten Kurve von der Bahn drängte. Ab Rennmitte bekam ich starkes Untersteuern, weswegen ich Plätze an Paatz und später auch an Benett abtreten musste. Wir müssen das mit dem Team ansehen. Der erste Punkt der Saison freut mich trotzdem sehr!“ fasste Simon Schranz zusammen.
Ergebnis Rennen 1
1. Gino Trappa, Jenzer
2. William Karlsson, Renauer
3. David Walther, Maffi
4. Max Karhan, Jenzer
5. Hady Mimassi, Renauer
6. Mathilda Paatz, AS
Rennen 2:
In das zweite Rennen am Sonntag durfte Trappa vor Karlsson, Walther und Karhan von der Pole-Position aus starten. Der Argentinier kam aber schlechter weg, als der Schwede. Noch schlechter weg kam weiter hinten Simon Schranz. Nämlich gar nicht! Sein Tatuus blieb stehen und wurde von Michalina Sabaj touchiert, die dann den Dänen Nikolaj Dyrved rammte. Beide flogen böse in die Leitplanken…
Bald nach dem Re-Start konnte ein entfesselter David Walther seine Führung übernehmen und fuhr einen verdienten Sieg ein. Hinter ihm kämften Karlsson, eine hervorragend fahrende Mathilda Paatz, Hady Mimassi, Trappa und Nicolas Cortes um die Plätze.
Ein sehr enttäuschter Simon Schranz versteckte sich hinter keine Ausreden: „Ja, das geht voll auf meine Kappe. Habe den Motor abgewürgt… Leider hat mich die Michalina hinten getroffen, so hoffe ich, dass das Team mein Auto bis zum dritten Rennen wieder hinkriegt.“
Ergebnis Rennen 2
1. David Walther, Maffi
2. William Karlsson, Renauer
3. Hady Mimassi, Renauer
4. Gino Trappa, Jenzer
5. Max Karhan, Jenzer
6. Nicolas Cortes, Jenzer
Rennen Sonntag 3:
Die Pole-Position des letzten Rennens des Wochenendes ging an Mathilda Paatz, die für das slowenische Team AS antrat, vor Mimassi und Karhan. Die großartige Blondine überraschte viele mit einem fehlerfreien Start. Sie hielt die Spitze vor Karhan und Trappa. Ein wenig Ruhe gönnte ihr nach 2 Runden eine Neutralisation wegen des Unfalls von Borenstein mit Bocquet.
Die Deutsche, die im Winter die Karts endgültig verlassen hatte, schlug sich auch nach dem Re-Start hervorragend und erarbeitete sich einen Sekundenvorsprung auf Trappa, der Karhan hinter sich ließ. Im letzten Renndrittel hatte der Argentinier aber doch die größten Reserven und 3 Runden vor Schluss gelang es ihm, Paatz doch noch zu überholen. Die Deutsche fuhr dennoch als erstes Mädchen in der Geschichte der CEZ F4 auf einen zweiten Platz vor dem angreifenden Karhan. Der etwas blasse Walther kam diesmal nur auf den 5. Platz hinter dem ausgeglichenen Kanadier Mimassi.
Simon Schranz hatte ein recht aufregendes Rennen. Nach dem Start war er 10., konnte sich im harten Dreikampf mit dem Mexikaner Cortes und dem Ungarn Benett zeitweise auf Platz 8 verarbeiten. Am Schluss hat er sich mit weiteren Punkten belohnt, war aber nicht ganz zufrieden: „Was sich da auf der Strecke abspielt, geht oft unter die Gürtellinie. Dass man Dich auf den Rasen abdrängt ist fast schon normal… Werde künftig wohl auch etwas härter agieren müssen.“
Simon freut sich aber bereits auf den Salzburgring in zwei Wochen: „Das ist endlich eine Strecke, die ich schon vom Vorjahr kenne – und sie liegt mir gut!“
Ergebnis Rennen 3
1. Gino Trappa, Jenzer
2. Mathilda Paatz, AS
3. Max Karhan, Jenzer
4. Hady Mimassi, Renauer
5. David Walther, Maffi
6. Nicolas Cortes, Jenzer
Meisterschafts-Gesamtstand nach 6 Rennen:
1. Gino Trappa 116 P.
2. David Walther 75 P.
3. Max Karhan 67 P.
4. Bart Harrison 65 P.
5. William Karlsson 42 P.
6. Hady Mimassi 39 P.
7. Luca Visoreanu 37 P.
8. Nicolas Cortes 36 P.
9. Mathilda Paatz 34 P.
10. Javier Herrera 32 P.
14. Simon Schranz 14 P.
Text und Foto: Roman Klemm
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