ASFINAG testet die Zaubermarkierung die vor Kälte warnt

Entwicklungsprojekt wird ausgeweitet; bei Glättegefahr reagiert Farbe und wird rot und blau.

ASFINAG
Karl Berger (Fa. Rembrandtin) und Erich Putz (ASFINAG) beim Markieren in Seebenstein A 2

Die ASFINAG weitet das im Vorjahr an zwei Stellen auf der A 2 Süd Autobahn (bei Graz und Pinggau) gestartete Forschungsprojekt mit den „Zaubermarkierungen“ nun weiter aus. Die Bodenmarkierung reagiert durch spezielle Zusätze auf Kälte, ändert dann ihre Farbe und wird rot beziehungsweise blau, „alarmiert“ den Verkehrsteilnehmer also. Die Ergebnisse aus dem Vorjahr waren vielversprechend, um die Markierung aber „serienreif“ machen zu können, wird in den kommenden beiden Wintern nun weiter ausgiebig getestet. An vier Stellen in der Steiermark, in Niederösterreich und im Burgenland wurden in dieser Woche und werden noch nächste Woche von ASFINAG und der Firma Rembrandtin mehrere jeweils fünf Meter lange und 20 Zentimeter breite Teststreifen am Pannenstreifen sowie am Rand der ersten Fahrspur aufgebracht. „Dabei werden immer verschiedene Farbmischungen verwendet, auch die aufgetragene Dicke der Farbschicht ist jeweils unterschiedlich“, erklärt Initiator und ASFINAG-Markierungsexperte Erich Putz.
Gefahrenstelle „sichtbar“ machen
„Unser Ziel ist es, die Verkehrsteilnehmer auf sich ändernde Fahrbahnverhältnisse aufmerksam zu machen, die Gefahrenstelle also sichtbar zu machen“, sagt ASFINAG-Geschäftsführer Josef Fiala. „Dadurch soll den Lenkern auch bewusst werden, dass sie mit einer angepassten Fahrweise sicherer unterwegs sind.“ Denn wenn die Temperaturen sinken, steigt auch die Gefahr, dass im warmen Auto sitzende Verkehrsteilnehmer die Folgen sich ändernder Fahrbahnverhältnisse unterschätzen. Bei Temperaturen von knapp über oder unter dem Gefrierpunkt ändert sich bekanntlich auch die Länge des Bremsweges, selbst mit guter Winterbereifung. Vor allem an exponierten Stellen wie etwa Brücken kann es schneller und für den Autofahrer auf den ersten Blick manchmal auch nicht leicht erkennbar zu Temperaturunterschieden auf der Fahrbahn kommen.
Den Wetter- und Fahrbahnverhältnissen angepasst zu fahren – also mehr Abstand, geringeres Tempo – wäre das Gebot der Stunde.
Teststreifen an vier Stellen
Aufgebracht wurden und werden noch in der kommenden Woche die Teststreifen bereits in dieser Woche, die Stellen sind:
A 2 Süd Autobahn bei Waltersdorf
A 2 Süd Autobahn bei Warth/Seebenstein
A 6 Nordost Autobahn bei Parndorf
A 21 Wiener Außenring Autobahn bei Alland
Bereiche mit Kamera überwacht
Alle Bereiche können von der ASFINAG mit einer Kamera überwacht werden, um die jeweiligen Änderungen der Farbe dokumentieren zu können. Zusätzlich sind an diesen Teststellen auch Bodensonden vorhanden, welche die Fahrbahntemperatur messen.
„Bei normalen Temperaturen sind die Teststreifen nahezu transparent“, erklärt Fiala. „Und erst wenn es kälter wird, verändert sich die Spezialfarbe.“ Rund um den Gefrierpunkt reagiert die Spezialfarbe und wird rot respektive blau. Autofahrer sollen dadurch künftig schon von weitem erkennen können, dass die Fahrbahntemperatur 0 Grad oder weniger hat, und ihr Fahrverhalten entsprechend anpassen.
Die Eigenschaft bestimmter Substanzen, die Farbe zu ändern, nennt sich übrigens Thermochromie. Bekannt ist dieses Prinzip bisher vor allem im Zusammenhang mit Erwärmung, wie etwa bei Kaffeehäferln oder bei den so genannten Stimmungsringen.
ASFINAG hat 450 Glättemeldeanlagen in Betrieb
Mit den Markierungen sollen Verkehrsteilnehmer zusätzlich informiert werden. Die ASFINAG selbst hat bereits seit Jahren intelligente Systeme im Einsatz, um mögliche Gefahrenstellen bereits vorab zu erkennen. An zahlreichen Stellen entlang der Autobahn sind so genannte Glättemeldeanlagen aufgebaut, meist im Bereich von Tunnelanlagen oder Brücken. An diesen Stellen werden neben den meteorologischen Sensoren (Niederschlagsart, Lufttemperatur- bzw. Feuchtigkeit) auch Sensoren zur Fahrbahnüberwachung (Fahrbahn Zustand und Salzgehalt) eingebaut.
Bei Unterschreiten der eingestellten Grenzwerte erhält die jeweils zuständige Überwachungszentrale der ASFINAG ein Signal und alarmiert die Autobahnmeisterei, um – zum Beispiel – durch vorbeugende Salzstreuung eine Glatteisbildung zu verhindern.
Derzeit sind  rund 450 derartige Wetterinformationssysteme aktiv und weitere 50 werden in Zukunft noch installiert.

 

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