Mit 1. März 2014 trat die Änderung von NoVA und motorbezogener Versicherungssteuer in Kraft.
Das hatte zu Beginn des Jahres für einen Aufschrei in der Branche gesorgt. NoVA mit erwartetem Vorzieheffekt – Neuzulassungen leicht unter Vorjahr Bis Ende Mai liegen die PKW-Neuzulassungen mit 137.507 Stück etwa 1,7% unter dem Vorjahr. Einem schlechten Januar (-13,6%) folgte der erwartete starke Februar mit einem Plus von über 30% aufgrund von Vorziehkäufen und Aktionen hinsichtlich NoVA Anpassung. Tatsächlich waren alle Volumenhersteller in diesem Monat im Plus, am stärksten Mazda, Hyundai und Renault. Außerdem scheint es, als ob nicht nur der Neuzulassungsmarkt von der bevorstehenden NoVA Änderung profitiert hätte. Auch am Gebrauchtwagenmarkt waren Jänner und Februar sehr gut.
Das absolute Plus bei den Neuzulassungen im Februar war allerdings nicht groß genug, um die zu erwartende nachfolgende Baisse aufzufangen. Hyundai hatte beispielswiese nach 88% Plus im Februar ein Minus von 31% im März, anderen erging es ganz ähnlich. Auf das Jahr gerechnet haben nur Mazda, Opel, Peugeot, Citroen, Ford, Renault und BMW zulegen können, alle anderen Volumenmarken sind im Minus.
CO2 Emissionen gesunken, aber Nachhaltigkeit zweifelhaft
Begründet wurde die NoVA Anpassung primär mit ökologischen Gesichtspunkten. Vergleicht man die durchschnittlichen CO2 Emissionswerte der Jänner und Februar erstzugelassenen PKW mit den Neuzulassungen von März bis Mai, so stehen 132,3 g/km vor NoVA Anpassung 128,6 g/km danach gegenüber. Das klingt zunächst nach dem erwarteten positiven Effekt.
Im Detail wird ersichtlich, dass nach 131,9 g/km CO2 im Jänner und 132,4 g/km im Februar der März mit 126,9 g/km deutlich abfiel. Im April und Mai stieg der durchschnittliche Ausstoß aber wieder an.
Die kumulierte Veränderung Januar-Mai 2014 zum Vorjahreszeitraum (-1,7%) ist nur etwa halb so groß wie von 2012 auf 2013 (-2,9%), ganz ohne steuerliches Druckmittel.
„Natürlich bleibt unter dem Strich etwas für die Umwelt übrig, aber der große Lenkungseffekt ist nicht wahrzunehmen“, analysiert Roland Strilka, Director Insight und Market Analysis bei Eurotax Österreich.
Es wirke vielmehr so, dass die Konsumenten mit der NoVA Anpassung überfordert waren und ganz generell ihre geplanten Fahrzeugkäufe vorgezogen hätten und nicht zwingend auf CO2 ärmere Fahrzeuge gewechselt haben.
NoVA Änderung, viel Lärm um nichts?
Insgesamt scheint der Effekt der NoVA Änderung auf den Markt weniger dramatisch als befürchtet. Tatsächlich sind es eher die konjunkturellen Aussichten, die die Stimmung am Markt etwas trüben.
Studien wie dem GfK Konsumklimaindex zufolge sank das Konsumentenvertrauen erstmals seit Mitte 2013 im ersten Quartal in den negativen Bereich ab. Wifo und IHS hatten jüngst Ihre Wachstumsprognose für Österreich leicht nach unten revidiert.
Es sind also primär die gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen die das zweite Halbjahr der österreichischen Automobilbranche prägen werden.
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