So ein rot-weiß-rotes DTM-Wochenende gab es noch nie!

Österreicher mit Titelchancen: In Spielberg geht die DTM-Rekord-Saison in die Zielgerade. Ski-Legende Marcel Hirscher gibt selbst Gas – mit Zuschauern als Co-Piloten.

Im Sport gibt es manchmal die Momente, in denen man gerne dabei gewesen wäre – weil Geschichte geschrieben wurde. In der großen Historie der DTM könnte sich Fans an diesem Wochenende in der Steiermark ein solcher „Once in a lifetime“ – Event bieten. Denn seit der Gründung der „Ur“-DTM vor fast vier Jahrzehnten hat es für österreichische Fans noch nie so eine Situation gegeben. Die DTM kommt zum vorletzten Event der Saison und somit mitten im Titel-Thriller nach Österreich – und gleich mehrere Österreicher haben noch Titelchancen. Und sie dürfen zudem darauf hoffen, als erster Lokalmatador überhaupt in Österreich zu gewinnen – und für die Premiere von „Land der Berge“ nach einem DTM-Rennen hier zu sorgen.

Es ist eine ganze Armada an in Österreich lebenden Piloten, die im ersten Verfolgerfeld von Meisterschafts-Leader Sheldon van der Linde (Schubert BMW) zum Überholmanöver ansetzt. Da ist vorne der Kufsteiner Lucas Auer, gefolgt vom Wahl-Bregenzer Rene Rast und dem Wiener Mirko Bortolotti. Und auf Rang 7 der Linzer Aufsteiger Thomas Preining, der noch zu den Geheimfavoriten im Titelkampf gezählt werden kann.
Dass die Österreicher in der DTM 2022 so präsent sind, ist insofern beachtlich, da wohl weltweit keine höchstklassige Rennserie ein so internationales Starterfeld hat. Piloten aus Afrika, Asien, Ozeanien, Europa, Südamerika und Nordamerika standen in den vergangenen elf Monaten am Podium eines DTM-Rennens. Der Kufsteiner Auer und der Linzer Preining dabei als Sieger.
„Die Österreicher sind im GT-Sport traditionell stark“, weiß Lucas Auer, der es als bislang einziger Pilot geschafft hat, in beiden GT3-Saisonen der DTM zu gewinnen – nämlich 2021 und 2022. Das dies keinem anderen Piloten gelungen ist, zeigt die enorme Dichte in der „Königsklasse“ des GT3-Sports. Auer hat zudem eine weitere Besonderheit im Lebenslauf: Er hat sowohl in einem ClassOne-Auto als auch in einem GT3-Auto in der DTM gewonnen (das schafften sonst nur Wittmann, Rast und Müller), Auer ist aber der einzige davon, der unter dem früheren Reglement für verschiedene Marken (Mercedes und BMW) siegte. Mit Thomas Preining und Philipp Eng dazu sind alle Österreicher, die je ein DTM-Rennen gewonnen haben, in Spielberg am Start. Dazu kommt noch Clemens Schmid aus Gries am Brenner, der bereits in seinem sechsten DTM-Rennen in Imola in die Top-6 gefahren ist.
Schmid ist Teil einer weiteren Besonderheit an diesem Wochenende: Erstmals in der Geschichte der modernen DTM (seit 2000) ist ein österreichisches Team bei einem Heimrennen am Start, und der Begriff „Heimrennen“ ist hier wörtlich zu nehmen. Das Knittelfelder Grasser Racing Team ist knapp zehn Autominuten vom Red Bull Ring entfernt zuhause. Für Teamchef Gottfried Grasser, der hier einst im Rahmenprogramm der DTM selbst in der Formel 3 gegen spätere Asse wie DTM-Champion Gary Paffett gefahren ist, ein besonderer Moment: „Die DTM hat in dieser Region einen ganz besonderen Status. Es war immer ein Erlebnis, wenn sie zu uns in die Steiermark gekommen ist – und entsprechend freuen wir uns darauf, nun selbst mit unserem Team dabei zu sein.“
Es wäre wohl auch der perfekte Ort für den ersten Sieg in der DTM – denn obwohl Mirko Bortolotti diese Meisterschaft oft über Wochen heuer angeführt hat, war noch nie ein Grasser-Pilot als Erster im Ziel – was wiederum die enorme Vielfalt im großen Starterfeld beweist. In dem es so eng zugeht, wie sonst kaum wo. Philipp Eng, der sehr viele Rennwagen und Rennserien kennt, staunt: „20 Fahrer im Qualifying innnerhalb von vier Zehntelsekunden und das nicht einmal auf besonders kurzen Strecken – wo gibt es so etwas sonst? Auch Eng wäre übrigens heuer ein Kandidat für seinen ersten Saisonsieg in der DTM – zumal BMW traditionell stark ist, wenn es über diese einzigartig schöne Rennstrecke im Murtal geht.
Die einzige weltweit, die alle drei Königsklassen des Rundstreckensports – Formel 1, MotoGP und DTM – in einer Saison zu Gast hat.
Gefahren wird übrigens auf dem Formel-1-Layout. Die neue Schikane, die kürzlich in der Motorrad-WM erstmals verwendet wurde, wird nicht angefahren. Ob sie in späteren Jahren einmal Thema auch in Autorennen sein wird, ist noch nicht klar. Die Meinung der Österreicher dazu? Bortolotti und Preining würden es gerne mal probieren. Auer ist dafür, es sich genauer anzuschauen, will aber das Ganze und die Auswirkungen auf den weiteren Rundenverlauf im Auge behalten. Schmid und Eng sind dagegen. Vor allem weil es eine Überholmöglichkeit in Turn 3 wegnehmen würde. Eng: „Der Red Bull Ring ist perfekt für die DTM, so wie er ist.“
De „DTM powered by Remus“ ist vom 23. bis zum 25. September in Spielberg unterwegs. Neben den beiden spannenden Haupt-Rennen imponiert sie auch mit einem äußerst attraktiven Rahmenprogramm, in denen man sowohl große Talente in der DTM Trophy erleben kann wie auch Legenden, was Autos und  Fahrer betrifft.
Und zu sehen ist eine der größten Legenden des österreichischen Sports! Denn Marcel Hirscher, der erfolgreichste Weltcup-Skifahrer aller Zeiten, dreht seine schnellen Runden am Red Bull Ring. In einem Audi R8 LMS im Design seiner Skifirma Van Deer wird der Olympiasieger Taxifahrten mit Fans absolvieren – für die Auserwählten sicher ebenfalls ein einmaliges „Once in a Lifetime“ – Erlebnis! Wie vielleicht ja für alle Zuschauer, die Teil eines historischen DTM-Wochenendes werden könnten

Keine Motor Freizeit Trends News mehr verpassen!Jetzt Newsletter kostenlos abonnieren.

Wir respektieren den Datenschutz! Eine Abmeldung vom Newsletter ist jederzeit möglich.

An welche Email-Adresse sollen wir die Motor Freizeit Trends News senden?

MFT Jahresabo
Anzeige

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*