„Rallye“ ist ein Sport, der Jung und Alt erfreut. Daß das nicht nur unter den leidenschaftlichen Zusehern gilt, sondern auch direkt dort, wo sich die Action abspielt – unter den Aktiven eben – dafür sind Alfons Nothdurfter und Siegi Schrankl der beste Beweis. Als erfolgreichste Besetzung der HRM-Kategorie im Lavanttal haben sie sich selber und den Sport-Interessierten vor Augen geführt, daß man auch noch Jahrzehnte nach den ersten Einstiegen als Teilnehmer auffallend gute Leistungen bringen kann. Was läuft, das läuft…
So wie viele Rallye-Teilnehmer kommen und nach kurzer Zeit wieder gehen, gibt es auf der anderen Seite auch welche, die dem Sport über mehrere Lebensabschnitte treu bleiben. Und im Lauf ihrer Karriere schon gegen mehrere Generationen von Gegnern angetreten sind. Zu denen, die das von sich sagen können, gehört Alfons Nothdurfter zweifellos. Was zusätzlich persönlich erfreulich ist: Er gehört unter Seinesgleichen immer noch zu den Schnellsten. Auch noch mit mittlerweile stolzen siebzig Lebensjahren.
Über solche Dinge kann nichts klarer und aussagekräftiger Auskunft geben, als der gnadenlose, harte Wettkampf auf der Strecke. Am ersten April-Wochenende des laufenden Jahres war es wieder einmal so weit: Alfons Nothdurfter hat sich mit seinem Ford Sierra Cosworth 4×4 wieder einmal auf die freie Wildbahn begeben, diesmal mit Siegi Schrankl, der vor Allem an der Seite von Hermann Gassner Senior einige großartige Erfolge feiern durfte. Und von Anfang an stand fest, daß sich die Konkurrenten nichts schenken würden. Auch nicht im Bewerb der nach wie vor stark umkämpften Historic Rallye Meisterschaft, speziell ausgerichtet für ältere Rallye-Fahrzeuge. Und auch hier gilt das Prinzip: Alles muß sich der Zeitenjagd unterordnen. Schonung gibt es keine.
Schon auf der ersten Prüfung der Lavanttal-Rallye 2024 ging es an der Spitze des HRM-Starterfeldes außerordentlich knapp zu. Für Alfons Nothdurfter und Siegi Schrankl erfreulich: Sie lagen da bereits an der dritten Stelle. Vor ihnen lediglich der in seiner Heimat stets stark fahrende Patrik Hochegger mit dem Opel Kadett GT/E und Bruder Alois, mit einem heckgetriebenen Ford Sierra Cosworth. Jeweils kaum durch wenige Sekunden oder Sekundenbruchteile getrennt.
Auf der darauffolgenden zweiten Prüfung zeichnete sich eine leichte Dominanz von Patrik Hochegger innerhalb der HRM-„Belegschaft“ ab, während Alois Nothdurfter etwas zurückgefallen war. Für Alfons die perfekte Chance, sich hier den zweiten Platz zu holen, was er auch geschickt nützte. In der Folge versuchten Alfons Nothdurfter und Siegi Schrankl, zeitenmäßig möglichst nahe dran am Kadett von Patrik und Julia Hochegger zu bleiben. Damit behielten sie in jedem Fall sicher den zweiten Platz. Auch die schwierige Nachtprüfung am Freitagabend gelang recht gut.
Am Samstag-Vormittag begann die Aufholjagd des führenden Ford-Teams des MSC Kitzbühel, um eventuell die HRM-Spitze zu erklimmen. Was bereits auf der insgesamt neunten Prüfung (und vierten Prüfung des Samstages, der zweite Durchlauf von Eitweg-Mosern) den maximalen Erfolg gebracht hatte: Die Altmeister mit dem nicht minder altehrwürdigen 4×4-Sierra zeigten sich auf dem anspruchsvollen Rundkurs in blendender Form, während das bis dahin führende Kärntner Opel-Team zurückgefallen war.
Entschieden war zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nichts, vier Wertungsprüfungen waren vor dem finalen Schlußstrich noch zu fahren. Letztendlich reduzierte sich die Kampfhandlung auf drei WP’s, da auf WP 10 viele Teilnehmer (und auch das HRM-Feld) von einer Neutralisation betroffen waren. Die drittletzte Prüfung entschied das Ford-Team des MSC Kitzbühel mit vier Zehntelsekunden Zeitdifferenz denkbar knapp gegen die nunmehrigen Kärntner Verfolger, ehe sich die Dramatik kurz darauf extrem zuspitzte: Der führende Ford Sierra stieß rechts vorne an einem zur Streckenbegrenzung errichteten Heuballen an, sodaß die Spur des Wagens verstellt wurde und der Vorsprung auf den Hochegger-Kadett auf weniger als die Hälfte reduziert wurde. Mit nun nur noch 4,6 Sekunden Zeitguthaben und einem eben nicht ganz perfekten Fahrwerk mußte die führende Sierra-Besetzung des MSC Kitzbühel auf der Final-Prüfung Alles geben, um die Lavanttal-Rallye als erfolgreichstes Team der HRM-Wertung zu beenden. Einigem Glück und wohl auch ihrer langjährigen Routine ist es zu danken, daß sie es tatsächlich geschafft hat.
Zu einem Gutteil ist der erreichte Erfolg, der Alfons Nothdurfter auch den derzeitigen vierten Platz in der Meisterschaftswertung der HRM 2024 gebracht hat, auch ein Verdienst der technischen Arbeit von Oskar Greml, der diesmal den Sierra nicht nur vor, sondern auch während der Rallye betreut hatte. Das inoffizielle Bruderduell ging in der Folge ebenfalls zugunsten von Alfons aus, während Alois als jüngerer Vertreter der Familie sich immerhin über einen dritten Platz unter den in Kärnten aktiven HRM-Teilnehmern freuen kann. In jedem Fall: Die hervorragende Punkte-Ausbeute von Alfons und sein derzeitiger vierter Platz in der HRM-Jahreswertung sind ein guter Anreiz, hier weiter energisch dran zu bleiben. Auf die Fortsetzung der Oldie-Edel-Action darf man gewiß gespannt sein.
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