Alle Salzburgring-Siege der CEZ-F4 gingen zwar an die favorisierten Piloten von Jenzer-Motorsport, der einzige einheimische Fahrer, Simon Schranz, konnte jedoch ebenfalls groß auftrumpfen. Am besten Rennwochenende seiner Karriere konnte der Renauer-Fahrer aus Tirol seine zahlreichen Fans sogar vom Siegerpodest grüßen.
Qualifikation:
Zum dritten Event der hervorragend besetzten CEZ-F4-Meisterschaft kamen 16 Teilnehmer ins Salzkammergut, darunter drei Mädchen. Die Qualifikation dominierten bei tropischen Temperaturen die Fahrer des Schweizer Teams Jenzer. Die schnellste Zeit erzielte der Führende der Gesamtwertung, der Argentinier Gino Trappa, mit einem Durchschnitt von beinahe 190 km/h (!), vor seinen Teamkollegen Max Karhan (Tschechien), Nicolas Cortes und Javier Herrera (beide aus Mexiko). Dahinter qualifizierte sich der Ungar Benett Gaspar vom Team Zengo, gefolgt vom schnellsten Mädchen, der Deutschen Mathilda Paatz (AS). Der einzige heimische Fahrer, Simon Schranz vom Team Renauer, landete nur auf dem 11. Platz, wofür es einen guten Grund gab: „Leider habe ich nach der Unterbrechung der Session keinen Windschatten erwischt. Aber keine Angst, wir wissen, dass wir hier viel schneller können…“
1. Rennen – Samstag
Vor 5000 Zuschauern absolvierten die Piloten des Teams Jenzer die erste Runde „ohne Kratzer“. Dafür hatte Team-Boss Andres Jenzer folgende Erklärung: „Wir haben ihnen nach den Kollisionen vor zwei Wochen in Spielberg auch sehr eindringlich ins Gewissen geredet.“
Der Salzburgring und seine langen Geraden boten den Fans einzigartige Kämpfe im Windschatten, in denen sich besonders Max Karhan geschickt schlug. Er konnte Trappa überholen und danach die Spitze erfolgreich verteidigen. 10 Minuten vor dem Ende musste wegen eines schweren Unfalls von David Gorčica (Janík Motorsport) in der Fahrerlagerschikane neutralisiert werden. Auch den abschließenden Sprint über 3 Runden meisterte Karhan hervorragend und gewann knapp vor Trappa und Cortes. Besonders beeindruckende Sprünge nach vorne zeigten während des Rennens der Schützling von Jean Alesi, Andres Lo Blue aus dem Maffi-Team und Simon Schranz. Am Ende gehörten ihnen die Positionen 5 und 6. Schranz war zufrieden: „Hab ich es nicht gesagt? Das Set-Up passt – es sieht gut aus…“
Als bestes Mädchen kam Paatz auf den 8. Platz, während die Polin Michalina Sabaj (AS) als 10. verdient ihren ersten Punkt der Saison holte. 2.
2. Rennen – Sonntag
Das zweite Rennen am Sonntagmorgen wurde zur wohl größten Schlacht in der Geschichte dieser jungen Meisterschaft. Am Start konnten die Jenzer-Fahrer die ersten vier Plätze erneut verrteidigen, doch der sensationell eingestellte Schranz hat sie nicht ziehen lassen. Auch die hervorragende Mathilda Paatz und die überraschend schnellen David Gorčica mit František Němec blieben im jeweiligen Windschatten.
m letzten Rennviertel gelang es Schranz sogar, sich zwischen die Fahrzeuge von Jenzer zu schieben. Kurz vor Schluss konnte der Mexikaner Herrera sein Auto nicht auf der Strecke halten, und das Feld fuhr unter Neutralisation über die Ziellinie. Mit dem zweifachen Sieger Karhan und Trappa durfte der „Lokalmatador“ Schranz auf das Podium. Dahinter kamen der starke Däne David Walther und Paatz ins Ziel. Němec und Gorčica fuhren ihre besten Saisonergebnisse ein, Michalina Sabaj konnte ebenfalls erneut punkten.
3. Rennen – Sonntag
Die Deutsche Kiara Henni zahlte für ihren guten 12. Platz am Vormittag mit einem defekten Motor, sodass nur 15 Monoposti in das letzte Rennen des Wochenendes starteten. Für Spannung sorgte hauptsächlich die erste Startreihe, die von den Mexikanern Cortes und Herrera gebildet wurde. Beide hatten sich spätestens nach dem großen Crash am Red Bull Ring nichts mehr zu sagen… Und so verlief der Start so, wie er verlaufen musste: Cortes schickte Herrera in der ersten Schikane in den Kies, woraufhin der etwas ruhigere Trappa die Führung übernahm. Der Argentinier konnte den ersten Platz bis ins Ziel verteidigen, obwohl der erneut sehr starke Karhan ihn bedrängte. Hinter ihnen wurde um jede Position mit aller Härte gekämpft. Auf der Strecke und daneben. Das gesamte Feld befand sich nämlich lange Zeit in einem einzigen Knäuel und im gegenseitigen Windschatten. Simon Schranz war einer der leidtragenden – zweimal schob man ihn von der Strecke. Der glücklichste im Kampf um den dritten Platz war schließlich David Walther. Schranz punktete nach einer weiteren Glanzvorstellung als achter. Das Rennen wurde eine Runde vor Schluss nach einem Unfall von Teodor Borenstein vor der Nocksteinkehre beendet.
Die Meisterschaft geht Ende Juli mit einem Gastspiel im nordböhmischen Most weiter.
Ergebnis:
1. Gino Trappa, Jenzer
2. Max Karhan, Jenzer
3. David Walther, Maffi
4. Nicolas Cortes, Jenzer
5. Mathilda Paatz, AS
6. Andreas Lo Blue, Maffi
Gesamtwertung Central European F4 zur Halbzeit der Saison:
1. Gino Trappa 177 P.
2. Max Karhan 135 P.
3. David Walther 102 P.
4. Bart Harrisson 65 P.
5. Nicolas Cortes 63 P.
6. Mathilda Paatz 58 P.
11. Simon Schranz 33 P.
Foto: Roman Klemm junior
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