Blaue Flecken und gebrochene Achsen – das Europe-Africa Rodeo blieb auch dieses Jahr wieder seinem Motto treu: “Von einfach war nie die Rede!” Die Regeln waren die gleichen wie immer: Nach Afrika mit einem Kleinwagen oder mit einem kleinen Motorrad: auf 50 PS begrenzt. Spaß und Abenteuer statt Geschwindigkeit, es geht einzig und allein ums gemeinsame Durchkommen. 70 Motorräder und 40 Autos quälten sich durch Gebiete wie das Atlasgebirge, die Sahara und an den Atlantische Ozean. Im Gebäck – Nähmaschinen, Brillen und knapp 33. 000 Euro für den Bau einer Vorschule.
Die Teilnehmer waren überwältigt von den vielen Eindrücken. Es passierte so viel an einem Tag, dass man es gar nicht richtig verarbeiten konnte, wie uns ein Rally Pilot mitteilt. In Marrakesch herrschen chaotische Verkehrsbedingungen und brütende Hitze. Einige Teilnehmer verirrten sich mit ihren Fahrzeugen in die engen Gassen der Medina. Was bei uns Empörung herrufen würde, quitieren die Einheimischen mit lächeln. Es könnte aber auch auslachen sein.
Je weiter man der Küste entlang in den Süden kamen, desto angenehmer wurden die Temperaturen und umso ursprünglicher und natürlicher wurde das Abenteuer.
Der Streckenverlauf und die Organisation der Rally ermöglichte es, phasenweise in Offroad-Passagen zu wechseln. Weicher Sand und spitze Steine auf der Piste forderten dann aber doch das eine oder andere Opfer. Abschleppen war an der Tagesordnung, teilweise hunderte Kilometer weit. Manchmal reichten aber auch 8 Mann und 2 Blechplatten, um die Autos wieder aus dem Sand zu bekommen.
Überhaupt war die Bevölkerung vor allem im ländlichen Bereich äußerst hilfsbereit und gastfreundlich. Es verging kein Tag ohne Einladung zum Tee oder zum gemeinsamen Essen. Die Challenges im Rahmen der Rally waren außerdem so konzipiert, dass es zu einem spannenden Austausch mit der Bevölkerung kam. Traktorfahren, Ziegenmelken oder einen Hitchhiker/Autostopper nach Hause bringen, sind nur ein paar wenige Beispiele davon. Überraschend geschickt stellten sich unsere Rally-Piloten bei der Work&Travel Challenge an, bei der sie durch ihren Einsatz dem eigentlichen Arbeiter eine Pause verschafften.
Überrascht hat aber auch das ständig wechselnde Landschaftsbild. Schneebedeckte Gipfel und Höchsttemperaturen von 47 Grad gehörten genauso zum Repertoire wie Regen und Hagel in der Wüste. Besonder atmosphärisch wurde der Sandsturm von den Autofahrern wahrgenommen, besonders schmerzhaft von den Bikern. Am Ende ließen sich beide gut voneinander unterscheiden. Der Autofahrer mit einem sonnengebräunten linken Arm und der Biker mit braun-gebranntem Hals. Am Pool und in den Pausenzeiten gab sonst aber keine Unterschiede. Der Spaß und die Gemeinschaft standen im Mittelpunkt. All jene die dieses unvergessliche Abenteuer selbst einmal erleben möchten, müssen sich schnell entscheiden. Die Anmeldung für 2023 startet am 01. Juli, für gewöhnlich sind die Startplätze aber recht schnell vergriffen.
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